Freitag, März 24, 2023

Bilanz der Bußgeldstelle: Deutlich weniger Fahrverbote

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Kreis Unna. Am bes­ten läuft‘s im Stra­ßen­ver­kehr, wenn sich alle an die Regeln hal­ten. Unbe­lehr­ba­re Raser sol­len durch die Geschwin­dig­keits­über­wa­chung aus­ge­bremst wer­den. Im Jahr 2020 ver­häng­te der Kreis deut­lich weni­ger Fahr­ver­bo­te als in den Vorjahren. 

Zurück­zu­füh­ren ist das aber wohl nicht auf plötz­li­che Ein­sicht, son­dern auf die Coro­na-Lage und geän­der­te Bau­stel­len- und Gefah­ren­si­tua­tio­nen. Mit 2.001 Fahr­ver­bo­ten muss­te die Stra­ßen­ver­kehrs­be­hör­de des Krei­ses Unna gut 70 Pro­zent weni­ger Füh­rer­schei­ne ein­zie­hen als noch 2019 (6.879). „Hier­für gibt es zwei Haupt­grün­de”, erläu­tert der zustän­di­ge Sach­ge­biets­lei­ter Chris­ti­an Born­emann: „Ein­mal ging die Ver­kehrs­dich­te ins­be­son­de­re wäh­rend des ers­ten Lock­downs im Früh­jahr stark zurück. Außer­dem gab es deut­lich weni­ger Fäl­le, die wir von der Auto­bahn­po­li­zei zur Bear­bei­tung bekom­men haben.” 

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Weni­ger gefähr­li­che Autobahnbaustellen

Auf den Auto­bahn­ab­schnit­ten im Kreis­ge­biet fie­len eini­ge gefähr­li­che Bau­stel­len­be­rei­che weg, in denen im Vor­jahr noch geblitzt wur­de. Außer­dem fiel zeit­wei­se der Mess­an­hän­ger aus, mit dem die Poli­zei auf den Auto­bah­nen das Fahr­ver­hal­ten unter die Lupe genom­men hatte. 

Ob Kreis­po­li­zei, Auto­bahn­po­li­zei oder der Kreis blit­zen – sie tun das nicht ohne Grund: „Zu schnel­les Fah­ren gehört zu den fünf Haupt­ur­sa­chen für Unfäl­le im Kreis Unna”, erklärt Chris­ti­an Born­emann mit Ver­weis auf die Unfall­sta­tis­tik der Kreis­po­li­zei­be­hör­de. „Wir wol­len mit unse­rer Über­wa­chung das Geschwin­dig­keits­ni­veau sen­ken und so prä­ven­tiv Unfäl­len vor­beu­gen.” Die ein­fachs­te Metho­de, nicht in ein Ord­nungs­wid­rig­kei­ten-Ver­fah­ren hin­ein­ge­zo­gen zu wer­den, besteht dar­in, sich an die Ver­kehrs­re­geln zu hal­ten. Die­se las­sen sich sehr oft aus der ört­li­chen Beschil­de­rung ablei­ten. Damit haben alle Verkehrsteilnehmer*innen die Mög­lich­keit, ihr eige­nes Ver­hal­ten so zu steu­ern, dass man ahn­dungs­frei bleibt. Denn es gibt kein Recht auf zu schnel­les Fahren. 

Obwohl – wie im übri­gen auch aus vie­len ande­ren Berei­chen der Kreis­ver­wal­tung – aus dem Team der Buß­geld­stel­le meh­re­re Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter zeit­wei­se zur Bekämp­fung der Coro­na-Pan­de­mie im Gesund­heits­amt ein­ge­setzt waren, konn­te die Zahl der eige­nen Tem­po-Mes­sun­gen nahe­zu auf Vor­jah­res­ni­veau gehal­ten wer­den. In den kreis­ei­ge­nen Fahr­zeu­gen zur mobi­len Geschwin­dig­keits­über­wa­chung leis­te­ten die Mit­ar­bei­ter im ver­gan­ge­nen Jahr 9.465 (2019: 9.845) Ein­satz­stun­den an 331 (2019: 346) Einsatztagen.

Viel zu schnell

Dass das nötig ist und trotz Coro­na täg­lich auch auf den Stra­ßen im Kreis Unna unver­ant­wort­lich schnell gefah­ren wird, zeigt ein Blick in die Sta­tis­tik der Behör­de: Der schnells­te Fah­rer wur­de 2020 erneut vom „Sta­ren­kas­ten” auf der Ruhr­tal­stra­ße in Schwer­te (im übri­gen wie schon 2019, 2018, 2017 und 2016) gemes­sen. Die­ses Mal mit 143 Stun­den­ki­lo­me­tern (2019: 130 km/h). Hier ist Tem­po 50 erlaubt – der ertapp­te Ver­kehrs­sün­der war also 93 Stun­den­ki­lo­me­ter zu schnell unter­wegs. Damit ist er lei­der nicht allein: Viel zu schnell war bei­spiels­wei­se an der Les­sing­stra­ße in Berg­ka­men jemand, der bei Tem­po 30 mit sat­ten 93 Sachen durch die kreis­ei­ge­ne mobi­le Geschwin­dig­keits­über­wa­chung gemes­sen wur­de. Um mehr als das Dop­pel­te wur­de auch auf der Klei­stra­ße in Holzwi­cke­de die zuläs­si­ge Höchst­ge­schwin­dig­keit über­schrit­ten. Dort sind 70 km/h erlaubt, und der oder die Schnells­te fuhr 143. 

Vie­le Ordnungswidrigkeiten

Wie häu­fig Ver­kehrs­re­geln über­tre­ten wer­den, macht trotz des Coro­na-Ein­bruchs die Gesamt­zahl der von Kreis-Mit­ar­bei­tern bear­bei­te­ten Ord­nungs­wid­rig­kei­ten klar: Sie lag im ver­gan­ge­nen Jahr bei 141.484 (2019: 201.609) und liegt damit nur gering­fü­gig unter der Zahl von 2018 (157.130). Rund 107.000 die­ser Ver­stö­ße wur­den 2020 durch die „Sta­ren­käs­ten” (46.995) und die mobi­le Geschwin­dig­keits­über­wa­chung (60.219) des Krei­ses regis­triert. PK | PKU 

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