Donnerstag, März 23, 2023

Altstadtfreunde: Zuversicht für Museumsprojekt „sehr gedämpft“

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Wer­ne. Zur sechs­ten Jah­res­haupt­ver­samm­lung lädt der Ver­ein „Freun­de des his­to­ri­schen Stadt­kerns“ am Don­ners­tag, 19. August, um 19 Uhr in die Räu­me des Ver­kehrs­ver­eins Wer­ne am Rog­gen­markt 13 ein.

Nach den Berich­ten des Vor­stands, des Schatz­meis­ters und der Rech­nungs­prü­fer fol­gen Vor­stands­wah­len. Sowohl der Vor­sit­zen­de Karl-Heinz Schwar­ze als auch Geschäfts­füh­rer Hil­mar Kili­ons­ki sowie Kas­sie­rer Wer­ner Ueckert, Schrift­füh­re­rin Hei­de­lo­re Fer­tig-Möl­ler, Bei­sit­zer Gün­ther Smusch und Pres­se­re­fe­rent Jörg Stengl stel­len sich für eine Wie­der­wahl zur Verfügung. 

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Der Schwer­punkt der Ver­eins­ar­beit in den ver­gan­ge­nen sechs Jah­ren lag dar­in, die Häu­ser Burg­stra­ße 15 und Wes­ten­mau­er 15 vor dem Ver­fall zu ret­ten und zu einem dezen­tra­len Muse­um umzugestalten.

In dem rund 250 Jah­re alten Haus Burg­stra­ße 15 befand sich der Ver­kaufs­raum einer jüdi­schen Metz­ge­rei. „In die­sem Acker­bür­ger­haus las­sen sich wich­ti­ge Berei­che der Wer­ner Stadt­ge­schich­te haut­nah erfah­ren, vor allen die Lebens­wei­se ver­schie­de­ner sozia­ler Schich­ten“, erläu­tert der Ver­eins­vor­sit­zen­de Karl-Heinz Schwarze.

His­to­risch eben­so ein­zig­ar­tig ist die alte Werk­statt im Bau­denk­mal West­mau­er 15. Der Stuhl­ma­cher Heinz Elber­feld wohn­te in Haus­num­mer 15 in der Burg­stra­ße und arbei­te­te hier, etwa 50 Meter ent­fernt. Als er im April 2012 starb, hin­ter­ließ er eine kom­plett ein­ge­rich­te­te Werk­statt. Die­se wol­len die Alt­stadt­freun­de in ihrer Ursprüng­lich­keit erhal­ten, denn am Arbeits­platz lie­gen noch heu­te Werk­zeu­ge und Arbeits­ma­te­ri­al bereit, als ob sie gera­de noch gebraucht wor­den wären.

„Das Gebäu­de ist bedeu­tend für die Stadt Wer­ne, weil es ein Beleg ist für die Ent­wick­lung der Arbeits- und Pro­duk­ti­ons­ver­hält­nis­se im hand­werk­li­chen Bereich“, heißt es in einem Kom­men­tar auf einem Doku­ment im Stadt­ar­chiv. „Altes Hand­werk wird hier anschau­lich doku­men­tiert, Geschich­te begeh­bar“, hebt Schwar­ze die ein­zig­ar­ti­ge Gele­gen­heit her­vor, die sich hier bietet.

Im Ober­ge­schoss des Hau­ses West­mau­er 15 befin­det sich Stuhl­ma­cher- Werk­statt von Heinz Elber­feld. Foto: Stengl

Das mehr­jäh­ri­ge Bemü­hen des Alt­stad­freun­de­ver­eins, die bei­den Häu­ser zu erwer­ben, schei­ter­te bis­lang an der zähen Klä­rung der Erb­schafts­ver­hält­nis­se. Für den Ver­ein ist es eine kata­stro­pha­le Vor­stel­lung, dass die Häu­ser wei­ter ver­fal­len und anschlie­ßend abge­ris­sen wer­den, um dann moder­nen Bau­ten Platz zu machen. Der Vor­stand ist über­zeugt: His­to­ri­sche Gebäu­de schaf­fen eine inter­es­san­te Atmo­sphä­re, berei­chern die Innen­stadt und machen sie attrak­ti­ver. Zwar bestehe noch grund­sätz­lich Hoff­nung, dass das Muse­ums­pro­jekt umge­setzt wer­den önn­te. För­der­gel­der sind bean­tragt, Spon­so­ren ste­hen bereit, und vie­le Hand­wer­ker haben ihre Mit­hil­fe zugesagt.

Ange­sichts der inzwi­schen schon über sechs Jah­re andau­ern­den Bemü­hun­gen um den Erwerb der denk­mal­ge­schütz­ten Häu­ser ist die Zuver­sicht inzwi­schen aller­dings „sehr gedämpft“.

Nach eini­gen Mona­ten coro­nabe­ding­ter Pau­se will der Ver­ein die Infor­ma­ti­ons­ar­beit nun wie­der inten­si­vie­ren mit dem Ziel, in der Bevöl­ke­rung das Bewusst­sein für den Erhalt der his­to­ri­schen Gebäu­de in der Wer­ner Alt­stadt zu stärken.

So infor­miert im Anschluss an die Ver­eins­for­ma­li­en der städ­ti­sche Pla­nungs­de­zer­nent Ralf Bül­te über die „Pro­blem­häu­ser“ in Wer­ne und berich­tet über Fas­sa­den­re­no­vie­run­gen. Schwar­ze wird in Licht­bil­dern meh­re­re Bei­spie­le vor­stel­len, wie Gebäu­de­denk­mä­ler in Nach­bar­städ­ten mit städ­ti­scher Unter­stüt­zung bei­spiel­haft saniert wer­den konnten.

Auf­grund der Coro­na-Schutz­be­stim­mun­gen ist eine Teil­nah­me an der Mit­glie­der­ver­samm­lung nur für voll­stän­dig Geimpf­te, Gene­se­ne und nega­tiv Getes­te­te (GGG) mög­lich. Die Teil­neh­mer­zahl ist begrenzt.

Anmel­dun­gen bit­te bei: Karl-Heinz Schwar­ze (Email: karl-heinz.schwarze@t‑online.de, Tel. 02389/3554) oder Hil­mar Kilin­ski (Email: kilinski@t‑online.de, Tel. 02389/535477).                     Jörg Stengl

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