Freitag, März 31, 2023

Altstadtfreunde erfahren: Stadt will Haus Südmauer 27 kaufen

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Wer­ne. Mit bewähr­tem Vor­stands­team geht der Ver­ein „Freun­de des his­to­ri­schen Stadt­kerns Wer­ne e.V.“ ins sieb­te Jahr.

Bei den Vor­stands­wah­len auf der Jah­res­haupt­ver­samm­lung am Don­ners­tag, 19. August, in den Räu­men des Ver­kahrs­ver­eins wur­den der Vor­sit­zen­de Karl-Heinz Schwar­ze, Geschäfts­füh­rer Hil­mar Kilin­ski, Kas­sie­rer Wer­ner Ueckert, Schrift­füh­re­rin Hei­de­lo­re Fer­tig-Möl­ler, Bei­sit­zer Gün­ther Smusch und Pres­se­re­fe­rent Jörg Stengl ohne Gegen­stim­men wiedergewählt.

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Zuvor berich­te­te der Kas­sie­rer über eine posi­ti­ve Kas­sen­la­ge, und der Vor­sit­zen­de ließ die Akti­vi­tä­ten der ver­gan­ge­nen bei­den Jah­re Revue pas­sie­ren, die auf­grund der Coro­na-Beschrän­kun­gen nur spär­lich ange­bo­ten wer­den konnten.

Der Schwer­punkt der Ver­eins­ar­beit in den ver­gan­ge­nen sechs Jah­ren lag dar­in, die Häu­ser Burg­stra­ße 15 und Wes­ten­mau­er 15 vor dem Ver­fall zu ret­ten und zu einem dezen­tra­len Muse­um umzu­ge­stal­ten. Doch das mehr­jäh­ri­ge Bemü­hen des Alt­stad­freun­de-Ver­eins, die Stuhl­mach­er­werk­statt zu erwer­ben, schei­ter­te bis­lang an der zähen Klä­rung der kom­pli­zier­ten Erb­schafts­ver­hält­nis­se. Die Zuver­sicht, die Häu­ser zu ret­ten, ist inzwi­schen sehr gedämpft. „Ich war­te auf ein Wun­der“, erklär­te Karl-Heinz Schwarze. 

       
Nach coro­nabe­ding­ter Pau­se will der Ver­ein die Infor­ma­ti­ons­ar­beit inten­si­vie­ren mit dem Ziel, in der Bevöl­ke­rung das Bewusst­sein für den Erhalt der his­to­ri­schen Gebäu­de in der Wer­ner Alt­stadt zu stär­ken. Dazu gehö­ren Fahr­ten in Nach­bar­städ­te, um sich dort über bei­spiel­haf­te Reno­vie­run­gen von Gebäu­de­denk­mä­lern zu infor­mie­ren. So ist im Früh­jahr eine Tour in die mit­tel­al­ter­li­che Stadt Lüne­burg vor­ge­se­hen. Füh­run­gen durch Wer­ne sol­len durch­ge­führt wer­den. Sie bie­ten Stadt­ge­schich­te zum Anfas­sen und zei­gen, wie die Men­schen mit dem Erbe der Ver­gan­gen­heit leben. In einem Buch will Schwar­ze die Geschich­te der Häu­ser Burg­stra­ße 15 und Wes­ten­mau­er 15 mit der Stuhl­mach­er­werk­statt auf­ar­bei­ten. Vor­trä­ge über beson­ders erhal­tens­wer­te Bau­sub­stanz sol­len die Wert­schät­zung die­ser Gebäu­de erhö­hen, weil sie mit ihren regio­na­len Bau­tra­di­tio­nen und Bau­sti­len prä­gend sind für die städ­te­bau­li­che Struktur. 

Einen wei­te­ren Schwer­punkt legt der Ver­ein auf die Öffent­lich­keits­ar­beit. Aus­bau­en will der Ver­ein sei­ne Inter­net­prä­senz. Die Ver­eins­home­page wird über­ar­bei­tet und soll nicht nur die Stadt­ge­schich­te beinhal­ten, son­dern auch einen Erfah­rungs­aus­tausch ermög­li­chen für Besit­zer von denk­mal­ge­schütz­ten Immobilien.

„Wir wer­den dem Eigen­tü­mer ein wei­te­res Kauf­an­ge­bot machen”,

Bau­de­zer­nent Ralf Bül­te zum Haus an der Süd­mau­er 27

Mit einem Licht­bil­der­vor­trag unter­nahm Schwar­ze dann einen klei­nen Rund­gang durch Wer­ne und zeig­te Fas­sa­den aus ver­schie­de­nen Epo­chen. Die dem Ver­fall über­las­se­nen Pro­blem­häu­ser Süd­mau­er 27 und Burg­stra­ße 13 wur­den dis­ku­tiert. Für die Stadt sei es bit­ter, dass nicht mehr getan wer­den kön­ne, um den Eigen­tü­mer zu mehr Erhal­tungs­maß­nah­men zu zwin­gen, sag­te der städ­ti­sche Bau­de­zer­nent Ralf Bül­te: „Der Denk­mal­schutz ist da ein stump­fes Schwert.“ Im Fall von Süd­mau­er 27 wer­de die Stadt von dem Eigen­tü­mer beklagt. Juris­tisch wer­de nun eine Ent­schei­dung fal­len, ob das Haus ein Denk­mal ist oder ob es abge­ris­sen wer­den darf. Aber: „Wir wer­den dem Eigen­tü­mer ein wei­te­res Kauf­an­ge­bot machen“, sag­te der Dezernent.

Auch gelun­ge­ne Reno­vie­run­gen kamen zur Spra­che, wie zum Bei­spiel das Haus Bonen­stra­ße 8, „das auf vor­bild­li­che Wei­se restau­riert wird“, wie Schwar­ze beton­te. Bül­te gab Ein­blick in die beson­de­re Auf­ga­be, die der Denk­mal­schutz mit sich bringt. Natür­lich müs­se man bei jeder Reno­vie­rung berück­sich­ti­gen, wel­che zeit­ge­mä­ße Nut­zung vor­ge­se­hen ist, sag­te Bül­te. Mit Blick auf die Fas­sa­den­far­ben erläu­ter­te Bül­te, dass die Gestal­tungs­sat­zung durch­aus Spiel­raum zulas­se. Im Vor­der­grund ste­he, dass man ins­ge­samt ein ein­heit­li­ches Bild für die Innen­stadt erhalte.

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