Werne. Seit vielen Jahren kommen am zweiten Sonntag vor dem ersten Advent auf dem Marktplatz zahlreiche Menschen zusammen, um am Volkstrauertag wie überall im Land der Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus zu gedenken. Wie so viele andere Veranstaltungen kann auch diese Gedenkstunde in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht in der gewohnten Form stattfinden.
Dies sei bedauerlich, da der nach dem Ersten Weltkrieg eingeführte Volkstrauertag nichts von seiner Bedeutung verloren hat. Er soll dem Gedenken an die Gefallenen der beiden Weltkriege gewidmet sein, umfasst aber seit Jahren ebenso auch die Erinnerung an die Opfer von Gewaltherrschaft und Terrorismus in der gesamten Welt, heißt es in einer Mitteilung der Stadt Werne.
„Und so gilt unsere Anteilnahme gerade in diesen Tagen beispielsweise auch den Angehörigen derjenigen Personen, die in Paris, Wien und Dresden Opfer menschenverachtender Anschläge geworden sind. Auch in diesem Jahr erinnern wir uns all derer, die durch Krieg, Verfolgung, Gewaltherrschaft und Terrorismus ihr Leben lassen mussten. Wir trauern um sie und setzen uns gleichzeitig ein für Versöhnung und Frieden“, sagt Bürgermeister Lothar Christ.
Um der Bedeutung des Volkstrauertages trotz der derzeitigen Einschränkungen in diesem Jahr gerecht werden zu können, wird Bürgermeister Lothar Christ gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Rolf Weißner, Pfarrdechant Jürgen Schäfer und Pfarrer Alexander Meese sowie Mario Hanke vom Reservistenverband Kreisgruppe Unna am Sonntagvormittag am Ehrenmal im Steintorpark einen Kranz niederlegen.
Ein Beiprogramm und den seit langen Jahren stattfindenden Trauerzug wird es nicht geben. Die Bevölkerung und die Vereine, die auch in den Vorjahren stets beteiligt waren, wurden in diesem Jahr bewusst nicht eingeladen, um ein Infektionsrisiko bestmöglich zu begrenzen.
In Abstimmung mit den Traditions- und Schützenvereinen werden weitere Kranzniederlegungen am Ehrenmal im Laufe des Tages still erfolgen. Aus Anlass des Volkstrauertages lässt die Stadt Werne auf dem Soldatenfriedhof einen weiteren Kranz niederlegen. Die Vereine der Außenbezirke werden gebeten, ihre Kranzniederlegungen in ähnlicher Weise durchzuführen, um so ein Zusammentreffen von Gruppen zu vermeiden.