Werne. Heiraten in Corona-Zeiten? Das ist eine Herausforderung. Simone (51) und Oliver (53) aus Werne haben sie angenommen – und trotz aller Widrigkeiten und Vorschriften Mitte August einen unvergesslichen Tag erlebt.
Schon im vergangenen Jahr stand für das Paar fest, im Sommer 2020 in den Hafen der Ehe einlaufen zu wollen. Dann kam die Pandemie. „Heiraten ging ja, aber ohne Feier. Das wollten wir nicht“, erinnert sich Simone Olschowka, die jetzt den Nachnamen Pattle trägt. Die Mitarbeiterin in der OGS der Uhlandschule plante daher, die große Party nachzuholen. „Zweimal das Hochzeitskleid anzuziehen – welche Braut kann das schon“, sah sie es praktisch.
Schließlich folgten die Lockerungen. Und da die beiden die ganze Zeit zuhause im Garten feiern wollten, schmiedeten sie nicht ganz neue Pläne – nur jetzt gemäß der Corona-Schutzverordnung. Mit dem Ordnungsamt wurde telefoniert, ein DJ oder ein Catering erst gar nicht organisiert. „Zum Glück hat der Kollege aus der OGS für uns gekocht. Er hatte das für diejenige versprochen, die zuerst heiratet“, schmunzelt Simone Pattle.
Vor der Party stand aber erst einmal das Ja-Wort, das sich Simone und Oliver im Alten Rathaus gaben. Danach warteten auf dem Kirchplatz die Stationskollegen des Bräutigams, der im Werner Krankenhaus arbeitet, viele Bekannte und Freunde der Braut sowie Desinfektionsmittel und Anwesenheitsliste.
Die Hochzeitsfeier fand dann wie geplant auf der Terrasse und im Garten statt, der Hochzeitstanz im Wohnzimmer. „Immer Abstand zu halten, war nicht möglich“, so die 51-Jährige, die aber an alles gedacht hatte: Desinfektionsmittel, Papiertücher, Bier aus Flaschen statt Gläsern und so weiter. „Den ganzen Tag begleiteten einen auch die Sorgen in Zeiten der Pandemie. Doch dank unserer Freunde und Bekannten war es ein wunderschöner Tag“, zieht Simone Pattle Bilanz eines beschwerlichen Weges zur Traumhochzeit trotz Corona.