Samstag, März 25, 2023

Nähen mit Sinn und Zweck

Anzeige

Wer­ne. Vor rund einem Jahr ent­schied sich Hob­by­nä­he­rin Mar­lies Förs­ter, eine Grup­pe zu grün­den, die Men­schen in beson­de­ren Situa­tio­nen hilft. Heu­te tra­gen rund 30 Krebs­er­krank­te selbst­ge­mach­te Müt­zen der ZWAR Näh­grup­pe und Tau­sen­de Pati­en­ten in Kran­ken­häu­sern kön­nen sich mit einer Mund-Nasen-Mas­ke aus Stoff schüt­zen. „Wir woll­ten von Anfang an nichts nähen, was dann irgend­wo ver­schenkt wird, son­dern anfra­gen, wer Hil­fe braucht“, sagt Förs­ter. Sie nahm Kon­takt mit dem Kran­ken­haus Wer­ne und der Onko­lo­gie­sta­ti­on Lünen auf.

Schon bald kamen die ers­ten Anfra­gen: Müt­zen und Auto­gurt­kis­sen für die Che­mo­pa­ti­en­ten, Wär­me­de­cken und Hand­wär­mer für Men­schen im Roll­stuhl. Da es kein Bud­get gab, muss­ten Stoff­spen­den her. Neben zahl­rei­chen Unter­neh­men spen­de­ten Pri­vat­per­so­nen nach einem Auf­ruf auf Whats­App jede Men­ge Jer­sey und Baum­wol­le. „Mei­ne Woh­nung war über­füllt mit Stof­fen“, erin­nert sich Förs­ter. Auch Kin­der­gär­ten stell­ten nach und nach die ers­ten Anfra­gen: Pup­pen­be­klei­dung, Kör­ner­kis­sen und Kühl­kis­sen­hül­len. Für Senio­ren­hei­me näh­ten die Frau­en Unter­set­zer und Nes­tel­kis­sen, die die Moto­rik anre­gen. Alles in gemüt­li­cher Run­de, in der jede von jeder ler­nen konnte.

- Advertisement -

Im März kam dann mit der Pan­de­mie der nächs­te gro­ße Auf­trag für die Hob­by­nä­he­rin­nen: Tau­sen­de Mund-Nasen-Mas­ken wünsch­ten sich Kran­ken­häu­ser und ande­re Ein­rich­tun­gen, wie die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr. „Unse­re Grund­grup­pe ist bei die­sem Pro­jekt von zehn auf 60 gewach­sen. Das war Fließ­band­ar­beit vom Feins­ten“, sagt die 62-Jäh­ri­ge. Und die­se Arbeit habe sich gelohnt: 10.000 selbst­ge­näh­te Mas­ken konn­te die Näh­grup­pe spenden.

Wäh­rend des aktu­el­len Lock­downs ist es den Frau­en nicht mög­lich, sich in der Grup­pe zu tref­fen. „Zuletzt sahen wir uns im Som­mer, da haben wir im Gar­ten zusam­men genäht“, so Förs­ter. Trotz Abstand und feh­len­der Gesell­schaft gibt es heu­te 20 akti­ve Nähe­rin­nen, die auf eige­ne Faust nähen. Förs­ter erhält die Stoff­spen­den und sor­tiert sie in klei­ne Pake­te, die die Grup­pen­mit­glie­de­rin­nen abho­len kön­nen. „Auf die­se Wei­se kön­nen wir uns die Zeit ver­trei­ben und haben auch in die­ser Zeit eine Auf­ga­be“, fin­det Förs­ter. Schließ­lich gäbe es noch jede Men­ge Auf­trä­ge: Vom Herz­kis­sen für Krebs­er­krank­te bis hin zu klei­nen Geschen­ken für die Neuankömmlinge.

Gut erhal­te­ne Stof­fe und neue Mit­glie­der sind erwünscht. Inter­es­sier­te kön­nen über die ZWAR-Web­sei­te zwar-werne.de/naehen Kon­takt auf­neh­men. ZWAR – Zwi­schen Arbeit und Ruhe­stand umfasst aller­lei Pro­jek­te von Men­schen, die ihren Ruhe­stand aktiv gestal­ten wollen.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

U16-Mädchen des TV Werne wollen „WM” einfach nur genießen

Werne. Die Westdeutschen Meisterschaften im Jugendvolleyball stehen kurz bevor. Für die U16-Mädchen des TV Werne bedeutet das ein ganzes Wochenende Volleyball in Aachen. Die...

Noch kein Grundstück für „Anschlusswohnen” in Werne

Werne. Im vergangenen Jahr stellte Britta Buschfeld vom Frauenforum im Kreis Unna e.V. das "Anschlusswohnen" im Haupt- und Finanzausschuss (HFA) vor. Mit einem Antrag...

VHS-Popchor brilliert auf der Bühne zusammen mit Akkordeon-Orchester

Lünen/Werne. Wer zuletzt den bis auf den letzten Platz gefüllten Hansesaal in Lünen besuchte, durfte sich auf einen ganz besonderen Hörgenuss freuen. Das Akkordeon-Orchester...

Große Resonanz beim Wandertag – SPD Werne bittet zur Stadtführung

Werne. Am vergangenen Sonntag fand der durch den Stadtsportverband 1953 e.V. organisierte 38. Winterwandertag statt. Trotz des etwas unbeständigen Wetters fanden sich 80 Teilnehmende am...