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Wer­ne. Die „Löwen­burg” ist Geschich­te. Am Frei­tag schlos­sen Chris­ti­na und Leo­nie Schmidt die Türen der Ein­rich­tung am Neu­tor und been­de­ten das Vor­rei­ter-Pro­jekt nach vier bewe­gen­den Jah­ren. Die bei­den Schwes­tern lei­te­ten das „Jugend­zen­trum für Klein­kin­der”. Das Gespräch mit WERN­Eplus dau­ert fast zwei Stun­den, sovie­le schö­ne Erin­ne­run­gen haben die bei­den und ihre Mut­ter Eri­ka an die Zeit. Daher gibt’s nun eine vier­tei­li­ge Serie, die mit den Nach­mit­ta­gen und Sams­ta­gen in der „Löwen­burg” startet.

Am Vor­mit­tag war die „Löwen­burg” als Kin­der­gar­ten für Flücht­lings­kin­der kon­zi­piert, denn immer mehr Men­schen kamen seit dem Herbst 2015 auf der Flucht vor Ver­fol­gung, Krieg und wirt­schaft­li­cher Not auch nach Wer­ne. Kita-Plät­ze waren knapp. In der von der dama­li­gen Jugend­de­zer­nen­tin Elke Kap­pen auf den Weg gebrach­ten Ein­rich­tung soll­ten Mäd­chen und Jun­gen aus aller Welt behut­sam auf den Regel­kin­der­gar­ten vor­be­rei­tet werden.

Doch nach­mit­tags bot die „Löwen­burg” eine Kin­der­be­treu­ung für alle Wer­ner Fami­li­en, in den Feri­en immer ein tol­les Pro­gramm und – beson­ders begehrt – an den Sams­ta­gen die Mög­lich­keit für klei­ne Men­schen, hier mit Freun­den ihren Geburts­tag zu fei­ern. „Wir waren eigent­lich immer aus­ge­bucht, meis­tens fan­den zwei Par­tys pro Sams­tag statt”, erin­nert sich Eri­ka Schmidt.

Die Reso­nanz war immer posi­tiv. Sau­ber sei die „Loca­ti­on”, mit Spiel­zeug per­fekt aus­ge­stat­tet und auch für Fami­li­en mit klei­nem Geld­beu­tel finan­zier­bar. 60 Euro kos­te­te das Ver­gnü­gen ledig­lich. Trin­ken und Essen brach­ten Mama und Papa mit, die Klei­nen konn­ten ent­we­der frei mit­ein­an­der spie­len oder das vom Team ange­bo­te­ne Krea­tiv­an­ge­bot nut­zen. „Die Atmo­sphä­re war eine ganz ande­re als in den gro­ßen Indoor-Hal­len, wo die Kids auch schon mal gar nicht mehr mit ihren Gäs­ten spie­len”, berich­tet Chris­ti­na Schmidt.

Wäh­rend der Par­tys leuch­te­ten die Augen, schnell sprach sich das Ange­bot her­um. Die „Löwen­burg” ent­wi­ckel­te sich vom Geheim­tipp zu einem der begehr­tes­ten Orte für Kin­der­ge­burts­ta­ge. Fami­li­en buch­ten direkt für das nächs­te Jahr. „Als vie­le gele­sen haben, dass wir schlie­ßen, woll­ten sie für uns vor dem Stadt­haus demons­trie­ren oder eine Peti­ti­on star­ten”, freut sich Leo­nie Schmidt.

In den Ferien durfte gebastelt und gespielt werden, was das Zeug hält. Foto: Wagner
In den Feri­en durf­te gebas­telt und gespielt wer­den, was das Zeug hält. Foto: Wagner

Aber nicht nur Geburts­tags­kin­der wer­den die „Löwen­burg” ver­mis­sen. Nach­mit­tags an den Werk­ta­gen von 15 bis 17 Uhr tra­fen sich kom­plet­te Krab­bel­grup­pen hier. „Nach einem zöger­li­chen Start waren wir fast immer voll – beson­ders, wenn es gereg­net hat”, erin­nert sich Eri­ka Schmidt. Wäh­rend die Klei­nen spiel­ten, genos­sen die Gro­ßen eine Tas­se Kaf­fee und die Unter­hal­tung. Von der Mög­lich­keit, ein­kau­fen zu gehen und die Kids hier zu „par­ken”, mach­ten dage­gen weni­ge Eltern Gebrauch.

In den Oster,- Som­mer- und Herbst­fe­ri­en bot das Team ein Pro­gramm mit Bas­tel- und Spiel­an­ge­bo­ten. Kin­der aus deut­schen und Flücht­lings­fa­mi­li­en kamen dann zusam­men, Mäd­chen und Jun­gen von eins bis sechs. „Die Löwen­burg war das Jugend­zen­trum für Klein­kin­der”, schmun­zelt Chris­ti­na Schmidt.

In Teil 2 der „Löwenburg”-Serie spricht die Lei­te­rin der ers­ten Stun­de, Chris­ti­na Schmidt, am Sonn­tag über die Anfän­ge mit Erwar­tun­gen und Überraschungen.

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