Kreis Unna. Das Impfzentrum für den Kreis Unna ist bereits seit vergangener Woche fertig. Wann genau in der neuen Kreissporthalle an der Platanenallee in Unna die ersten Impfungen durchgeführt werden, ist aber weiter unklar. Fest steht aber, dass der Kreis zunächst 509 Impfdosen in der ersten Lieferung für den Einsatz in Altenheimen erhält. Zum Wochenstart ist zudem bekannt gegeben worden, ab wann und in welchen Heimen die mobilen Impfteams zuerst zum Einsatz kommen.
Das Haus am Stadtpark in Schwerte, das Haus Husemann in Unna und das Seniorenzentrum Minister Achenbach in Lünen bekommen beim bevorstehenden Impf-Marathon als erste Einrichtungen im Kreisgebiet Besuch von den mobilen Impfkräften. Der Startschuss soll am 28. Dezember erfolgen, die Lieferung wird einen Tag vorher im Kreisgebiet erwartet. Startklar ist zudem das Impfzentrum, in das der Kreis am Montagnachmittag eingeladen hatte, um der Presse die Abläufe zu erklären.
Menschen, die besonders von der Krankheit gefährdet sind, werden bei den Impfungen zunächst Vorrang haben, dies sind vor allem Ältere und Menschen, die aufgrund ihres Berufs von einer Ansteckung besonders bedroht sind. Wichtig: Eine Terminvereinbarung für die Corona-Schutzimpfung in den Impfzentren ist aktuell noch nicht möglich. Die bundesweit einheitliche Telefonnummer für den Terminservice wird frühestens am 4. Januar frei geschaltet, wenn ein zugelassener Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht.
Ablauf der Impfung in der umgebauten Sporthalle
Wer einen Termin hat, muss sich in Unna an der Sporthalle in einem provisorischen Zelt in einer von zwei Warteschlangen anstellen. Das Gebäude ist barrierefrei, sodass auch Rollstuhlfahrer problemlos zur Impfung gelangen können. Vor dem Anstellen findet eine Einlasskontrolle durch einen Sicherheitsdienst statt. Eine Impfung ist nur mit Termin möglich. „Es macht keinen Sinn, ohne Termin zum Impfzentrum zu kommen“, so Kreissprecher Volker Meier. Vor dem Einlass wird zudem die Temperatur der Impfwilligen gemessen.
Nach dem Eintritt in die Halle geht es für die Besucher bei der Anmeldung weiter, dann folgt der nächste Schritt, bei dem eine ausführliche Beratung von einem Arzt stattfindet. Dabei geht es sowohl um die medizinische Vorgeschichte als auch offene Fragen rund um die Impfung. Auf den rund 1600 Quadratmetern sind fünf Impfstraßen entstanden, das heißt, dass an fünf Plätzen gleichzeitig Impfungen vorgenommen werden können. Wenn der Wunsch nach einer Impfung schriftlich vor Ort bestätigt wird, erfolgt die eigentliche Impfung, die von Ärzten mit Unterstützung von geschultem Fachpersonal durchgeführt wird. „Wir rechnen mit drei bis fünf Minuten für den Besuch jeder Station“, erklärt Amts-Apothekerin Sandra Pflanz, die jetzt als stellvertretende organisatorische Leiterin des Zentrums tätig ist.
Danach erwartet die frisch Geimpften ein Sitzplatz in einer großen Wartezone. Die „Impflinge“ bleiben hier bis zu 30 Minuten sitzen. Dabei werden sie durch medizinische Mitarbeiter überwacht, die ein Auge darauf haben, bei möglichen Impf-Reaktionen helfend einzugreifen. Sollte es einen Impf-Zwischenfall geben, erfolgt eine Behandlung durch Notfallsanitäter in einem Sanitätsraum. Eine Abmeldung ist zum Abschluss der Impfung nötig, bevor die Geimpften sich wieder auf den Heimweg machen können. Für den wirksamen Schutz ist bekanntlich eine zweimalige Impfung erforderlich, sodass die Impflinge zwei Termine im Abstand von drei Wochen erhalten.
Termin für die nächste Lieferung des Impfstoffes noch unklar
Da die ersten 509 Impfdosen bereits verplant sind, drängt sich die Frage auf, wann die nächste Lieferung erwartet wird. „Stand Ende letzter Woche ist das im Ministerium noch nicht bekannt“, so Dr. Prosper Rodewyk, Bezirksstellenleiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL). Die Impfdosen werden nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel an die Länder vergeben, das heißt, die Lieferungen werden nach Bevölkerungsanteil an die Bundesländer verteilt. Bis Ende Januar werden laut Bundesgesundheitsministerium deutschlandweit 3 bis 4 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen. Für das gesamte erste Quartal wird mit 11 bis 13 Millionen Impfdosen gerechnet.
Gesundheitsdezernent Uwe Hasche lobte die Mitarbeiter des Kreises und der KVWL, die in nur zweieinhalb Wochen das Zentrum eingerichtet haben: „Das ist eine logistische Meisterleistung gewesen, an der viele Fachbereiche ihren Anteil haben.“ Insgesamt 70 Mitarbeiter werden unter Vollast in der umgestalteten Sporthalle im Einsatz sein. Wenn genügend Impfdosen eingetroffen sind, können maximal 1200 Personen am Tag geimpft werden. Mit einem baldigen Start des Impfzentrums rechnet Josef Merfels, Leiter des Gesundheitsamts und organisatorischer Leiter des Zentrums noch nicht: „In den nächsten 14 Tagen rechne ich nicht damit.“