Mittwoch, März 29, 2023

Gleich zwei Gas-Einsätze

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Am ver­gan­ge­nen Sams­tag muss­te sich die Frei­wil­li­ge Feu­er­wehr Wer­ne gleich mit zwei Ein­sät­zen befas­sen, die durch unge­woll­te Gass­aus­trit­te ver­ur­sacht wurden:

Um 9:10 Uhr wur­de der Lösch­zug 1 der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Wer­ne mit dem Stich­wort „F_BMA” zum His­to­ri­schen Rat­haus in die Stadt­mit­te alar­miert. Hier war die auto­ma­ti­sche Brand­mel­de­an­la­ge auf­ge­lau­fen. Beim Ein­tref­fen der Ein­satz­kräf­te ergab die Erkun­dung und ein Gespräch mit der Beleg­schaft des Gas­tro­no­mie­be­trie­bes, dass im Kel­ler Koh­len­stoff­di­oxid (CO2) aus einer undich­ten Zapf­arm­a­tur aus­ge­strömt sei und des­halb ver­mut­lich der CO2-Mel­der ange­spro­chen habe. Der Betrei­ber habe die betrof­fe­ne Fla­sche aber gleich schlie­ßen können.

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Ein Trupp unter Atem­schutz wur­de mit einem Mess­ge­rät aus­ge­stat­tet, um im Kel­ler die Situa­ti­on zu erkun­den. Mit dem Mess­ge­rät konn­te kei­ne schäd­li­che Kon­zen­tra­ti­on von Schad­ga­sen fest­ge­stellt wer­den. Wohl aber hat­ten durch das Ereig­nis gleich zwei Rauch­warn­mel­der der Brand­mel­de­an­la­ge aus­ge­löst. Ver­mut­lich hat sich das Koh­len­stoff­di­oxid beim Aus­tritt stark abge­kühlt und gemein­sam mit der feuch­ten Luft im Kel­ler einen Nebel gebil­det. Der wie­der­um hat dann die Rauch­warn­mel­der anspre­chen lassen.

Der Ein­satz konn­te mit der Über­ga­be an die Betrei­ber gegen 9:35 Uhr been­det wer­den. Im Ein­satz waren 16 Ein­satz­kräf­te der Feu­er­wehr mit vier Fahr­zeu­gen, die Poli­zei und der Ret­tungs­dienst Werne.

Um 19:02 wur­de der Lösch­zug 1 der Frei­wil­li­gen Feu­er­wehr Wer­ne mit dem Ein­satz­stich­wort „TH_Gas – Gas­aus­tritt aus Flüs­sig­keits­tank 5.000 Liter” in den Dah­l­kamp alar­miert. Beim Ein­tref­fen kühl­ten die Bewoh­ner den Tank mit Hil­fe eines Gar­ten­schlau­ches, der Flüs­sig­gas-Geruch war jedoch deut­lich wahr­zu­neh­men. Daher wur­den die Anwoh­ner aus dem Gefah­ren­be­reich ent­fernt. Denn die übli­cher­wei­se als Flüs­sig­gas ver­wen­de­ten Gase Pro­pan und Butan sind schwe­rer als Luft und könn­te sich um den Tank anrei­chern. Dort wäre dann die Explo­si­ons­ge­fahr ver­gleichs­wei­se hoch, wenn sich ein kri­ti­sches Gas-Luft­ge­misch bildet.

Mit Hil­fe eines Trupps unter Atem­schutz wur­de die Lage wei­ter erkun­det. Ein Über­druck­ven­til hat­te offen­sicht­lich aus­ge­löst, das aus­tre­ten­de Gas war deut­lich erkenn­bar. Mit einem Mess­ge­rät und einer Wär­me­bild­ka­me­ra wur­de die Situa­ti­on wei­ter über­prüft, wäh­rend gleich­zei­tig ein Lösch­an­griff auf­ge­baut wur­de. Mit Hil­fe des Was­ser­ne­bels wur­den zwei Effek­te erzielt: Zum einen wur­de der Druck im Tank durch die Küh­lung redu­ziert. Kur­ze Zeit spä­ter schloss sich das Über­druck­ven­til daher selbst­stän­dig. Gleich­zei­tig wur­de durch den Was­ser­ne­bel das Gas-Luft­ge­misch ver­wir­belt, so dass die Gas­kon­zen­tra­ti­on in der Umge­bung schnell sank.

Par­al­lel wur­de der Gas­lie­fe­rant über den Ein­satz­leit­wa­gen kon­tak­tiert. Es wur­de fest­ge­stellt, dass der Tank am ver­gan­ge­nen Frei­tag befüllt wur­de. Anders als vor­ge­se­hen, wur­den aber nicht nur 85 % der Füll­men­ge, son­dern 100 % ein­ge­füllt. Durch die hohen Tem­pe­ra­tu­ren und die ganz­tä­gi­ge Son­nen­be­strah­lung wur­de der Druck im Tank offen­bar so hoch, dass das Sicher­heits­ven­til aus­ge­löst hatte.

Der Lie­fe­rant ver­sprach am heu­ti­gen Sonn­tag­mor­gen Abhil­fe zu schaf­fen und die über­schüs­si­ge Men­ge an Gas aus dem Tank abzu­pum­pen. Da der Druck nach der Küh­lung nur noch bei 5 bar (anstatt über 18 bar beim Ein­tref­fen) lag, es gegen Abend hin auch kei­ne hohen Tem­pe­ra­tu­ren mehr geben wür­de, wur­de die Ein­satz­stel­le gegen 19:45 Uhr an die Betrei­ber über­ge­ben. Im Ein­satz waren 24 Ein­satz­kräf­te mit fünf Fahr­zeu­gen, der Ret­tungs­dienst und Not­arzt aus Wer­ne sowie die Polizei.

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