Mittwoch, März 29, 2023

Café Future: Neues Wirtschaften für nachhaltige Lebensqualität

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Wer­ne. The­ma im Café Future in der Fami­li­en­bil­dungs­stät­te war „Wirt­schaft neu den­ken – Nach­hal­tig wirt­schaf­ten statt Wachs­tums­wahn“. Bei sei­nem Impuls­vor­trag spann­te Win­fried Hoch den Bogen vom regio­na­len Wirt­schaf­ten über natio­na­le Wirt­schafts­sys­te­me bis hin zu inter­na­tio­na­len Han­dels­ab­kom­men. Er stell­te her­aus, dass bei dem gegen­wär­ti­gen Aus­stoß an CO2 die Welt schon in knapp acht Jah­ren das CO2-Kon­tin­gent für eine Erwär­mung von 1,5° erreicht hat.

Als es danach zur Dis­kus­si­on mit den Teil­neh­mern über­ging, stand der Mensch im Mit­tel­punkt. Im Gespräch wur­de eine Gemein­wohl-Öko­no­mie gefor­dert, in der ein fai­ren Umgang mit Mit­ar­bei­tern, Lie­fe­ran­ten und Kun­den selbst­ver­ständ­lich ist. Dabei wer­den hohe Anfor­de­run­gen an eine nach­hal­ti­ge Fer­ti­gung, res­sour­cen­scho­nen­den Mate­ri­al­ver­brauch und kur­ze Trans­port­we­ge gestellt. Vor­bil­der hier­für sei­en zum Bei­spiel regio­na­le Genossenschaften.

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Schon heu­te ändert sich der Lebens­stil der Men­schen. Dabei wird ein stär­ke­res Gesund­heits­be­wusst­sein und per­sön­li­ches, nach­hal­ti­ges Han­deln immer wich­ti­ger. Der Wer­te­wan­del geht weg vom Besit­zen, hin zum gemein­sa­men Tei­len und Erle­ben. Wäh­rend ein Por­sche frü­her als wich­ti­ger Wert für Sta­tus emp­fun­den wur­de, reprä­sen­tie­ren jun­ge Fami­li­en ihre Wer­te heu­te indem sie mit dem Las­ten­fahr­rad zum Ein­kau­fen fah­ren. Der Por­sche wird zum Res­sour­cen-ver­schwen­den­den Unding erklärt. Dabei fiel ein Zitat des Humo­ris­ten Robert Quil­len: Zu vie­le Men­schen geben Geld aus, das sie nicht haben um Din­ge zu kau­fen, die sie nicht brau­chen, um damit Leu­te zu beein­dru­cken, die sie nicht mögen.

Auch die Tech­nik, die in der Ver­gan­gen­heit schein­bar alle Pro­ble­me lösen konn­te, wird nicht mehr als All­heil­mit­tel für die Kli­ma­kri­se bewer­tet. Der Rebound-Effekt erklärt, war­um das so ist. Denn obwohl die Tech­nik immer spar­sa­mer gewor­den ist, wird kei­ne Ener­gie ein­ge­spart. Im Gegen­teil, der Ener­gie­ver­brauch fast aller Indus­trie­staa­ten stieg in den letz­ten Jahr­zehn­ten an. Effi­zi­en­te­re Moto­ren haben nur für mehr Leis­tung bei Neu­wa­gen geführt und LED Beleuch­tung ist zwar ener­gie­spa­rend, führt aber gleich­zei­tig dazu, dass mehr Licht ange­macht wird.

Es brau­che einen Wan­del des Lebens­stils, so Win­fried Hoch. Des­halb soll­te weni­ger vom Ver­zich­ten gespro­chen wer­den und mehr Vor­tei­le, die sich aus einem nach­hal­ti­gen Leben erge­ben, her­aus­ge­stellt wer­den. Fahr­rad­fah­ren ist in Wer­ne nicht nur ver­nünf­tig, weil man über­all viel schnel­ler hin­kommt als mit dem Auto, son­dern gleich­zei­tig eine will­kom­me­ne Aus­zeit mit Sport und fri­scher Luft. Auch Zug fah­ren ist nicht nur ent­spann­ter als die Rei­se auf der Auto­bahn. Im Zug kann die Zeit sinn­voll genutzt wer­den um Men­schen tref­fen, zu lesen, oder ein­fach nur die See­le bau­meln zu lassen.

In sei­nem emo­tio­na­len Abschluss-Plä­doy­er for­der­te Win­fried Hoch mehr Soli­da­ri­tät und einen auf­ge­klär­ten Ego­is­mus, der zum Woh­le aller Betei­lig­ten dient. Denn nur wenn es der Gesell­schaft als Gan­zes gut­geht, kann auch der Ein­zel­ne glück­lich sein.

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