Sonntag, März 26, 2023

„Bleiben Sie vorsichtig, stark und zuversichtlich”

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Wer­ne. Für Gott­fried Forst­mann ist das Ehren­amt seit Jahr­zehn­ten eine Her­zens­an­ge­le­gen­heit. Vie­le Jah­re hat er bei der Frei­licht­büh­ne als Autor, Regis­seur, Orga­ni­sa­tor, Schau­spie­ler und Vor­sit­zen­der mit­ge­wirkt. Als Ehren­vor­sit­zen­der des Ver­eins ist er hier immer noch zur Stel­le, wenn Not am Mann ist. Außer­dem trägt auch der Ver­kehrs­ver­ein in Wer­ne die Hand­schrift des 68-Jäh­ri­gen. Seit vier Jah­ren lei­tet er dort als Vor­sit­zen­der eben­so die Geschi­cke wie im „Thea­ter für alle“, das im Jahr 2016 durch die gro­ße Luther-Insze­nie­rung auf dem Kirch­platz erst­ma­lig auf sich auf­merk­sam gemacht hat. Die Coro­na-Pan­de­mie hat 2020 aber alles durch­ein­an­der gewor­fen. Tra­di­tio­nell zieht Gott­fried Forst­mann zum Ende des Jah­res bei der Krip­pen­er­öff­nung im Muse­um, auf dem Advents­markt der Frei­licht­büh­ne und auf dem Wer­ner Weih­nachts­markt sein Niko­laus-Kos­tüm an, um vor allem den Kin­dern eine Freu­de zu berei­ten. In die­sem Win­ter wird die Tra­di­ti­on gebro­chen, aber Gott­fried Forst­mann lässt es sich trotz­dem nicht neh­men, den Wer­ner Bür­gern im Inter­view mit WERN­Eplus – aus­ge­stat­tet mit Bischofs­ge­wand, Mitra und Mund-Nasen­schutz – einen Weih­nachts­gruß zu übermitteln .

Herr Forst­mann, was geben Sie den Wer­ner Bür­gern in die­sen Tagen mit auf den Weg?

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In die­ser außer­or­dent­lich schwe­ren Zeit ist es wich­tig, nicht nur auf sich, son­dern auch auf den Nächs­ten zu ach­ten. Jeder soll­te auch für sei­nen Mit­men­schen Ver­ant­wor­tung tra­gen, denn nur gemein­sam haben wir die Chan­ce, die Pan­de­mie zu besie­gen und zu einem nor­ma­len Leben zurück­zu­keh­ren. Wir müs­sen gedul­dig blei­ben und auf die Emp­feh­lun­gen der Wis­sen­schaft­ler und auf die Ent­schei­dun­gen der Poli­ti­ker ver­trau­en. Mit einem neu­en Impf­stoff und mit unse­rem ver­ant­wor­tungs­vol­len Ver­hal­ten wer­den wir dann alle gemein­sam Schritt für Schritt den Kampf gegen die Pan­de­mie gewin­nen. Weih­nach­ten wird für vie­le Men­schen anders aus­fal­len als geplant. Den­noch wün­sche ich allen Lese­rin­nen und Lesern eine ruhi­ge und besinn­li­che Advents­zeit und ein geseg­ne­tes Weih­nachts­fest. Blei­ben Sie vor­sich­tig, stark und zuver­sicht­lich. Ich bin sicher, dass wir uns dann alle gemein­sam schon bald über die ers­ten Fort­schrit­te im Kampf gegen die Pan­de­mie freu­en können.

2020 war voll von neu­en Situa­tio­nen. Das kul­tu­rel­le Leben ist zum Erlie­gen gekom­men. Wie haben sie das Gan­ze empfunden?

Es war trau­rig, mit­er­le­ben zu müs­sen, wie im Lau­fe des Jah­res fast alle Ver­an­stal­tun­gen abge­sagt wer­den muss­ten. Aus eige­ner Erfah­rung weiß ich, wie viel Orga­ni­sa­ti­on, Enga­ge­ment und Herz­blut not­wen­dig sind, um bei­spiels­wei­se Thea­ter­stü­cke in der Frei­licht­büh­ne zu insze­nie­ren. Es wur­den bereits Kulis­sen gebaut, Kos­tü­me geschnei­dert und es wur­de natür­lich immer wie­der geprobt. Die Vor­freu­de bei allen Betei­lig­ten war rie­sen­groß, und dann kam die Ernüch­te­rung in Form von Coro­na. Alle Ver­an­stal­tun­gen muss­ten abge­sagt wer­den. Die Ent­täu­schung kann man sicher­lich nicht in Wor­te fas­sen. Dazu kommt dann noch der finan­zi­el­le Ver­lust durch das Feh­len der Ein­tritts­gel­der. Auch der Ver­kehrs­ver­ein konn­te zahl­rei­che The­men­füh­run­gen nicht durch­füh­ren. Die mit dem „Thea­ter für alle“ geplan­ten sze­ni­schen Stadt­füh­run­gen muss­ten eben­falls alle gecan­celt wer­den. Wir alle leben aber mit der Hoff­nung, dass sich die Situa­ti­on im nächs­ten Jahr wie­der eini­ger­ma­ßen nor­ma­li­siert, denn die Kul­tur ist ein wich­ti­ger Bestand­teil unse­rer Gesellschaft.

Ist das Ehren­amt in die­ser Zeit in Gefahr?

Das glau­be ich nicht. Obwohl die ehren­amt­li­chen Qua­li­tä­ten zur­zeit wohl eher im sozia­len Bereich gefragt sind als im sport­li­chen oder kul­tu­rel­len. Man kann aber sicher sein, dass die im kul­tu­rel­len oder sport­li­chen Bereich täti­gen Ehren­amt­ler schon dar­auf bren­nen, wie­der mit ihrer Arbeit begin­nen zu kön­nen. Es geht dabei nicht nur um den Ein­satz für ande­re, son­dern auch dar­um, dass man durch Applaus, durch ein Lächeln, durch strah­len­de Augen oder durch ande­re Ges­ten Dank­bar­keit erfährt, die einen sel­ber zufrie­den und glück­lich machen.

Hier gehts zum zwei­ten Teil des Inter­views mit Gott­fried Forstmann.

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