Samstag, März 25, 2023

Besuch von Schwester Benedikte

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Wer­ne. Heim­weh und die Angst, dass die Kin­der und Enkel nie mehr zu Besuch kom­men: In Senio­ren­hei­men dür­fen die Bewoh­ner in Zei­ten der Pan­de­mie sel­ten Fami­li­en­mit­glie­der emp­fan­gen. Schwes­ter Bene­dik­te möch­te Abhil­fe leis­ten. Seit 53 Jah­ren ist sie Ordens­schwes­ter, seit Anfang des Jah­res Seel­sor­ge­rin im Senio­ren­zen­trum St. Katha­ri­na in Wer­ne. „Ich ver­su­che, die Leu­te abzu­len­ken. Wir reden über die unter­schied­lichs­ten Din­ge“, sagt die 73-Jäh­ri­ge. Die Mau­rit­zer Fran­zis­ka­ne­rin besucht täg­lich jede der neun Wohn­grup­pen im Seniorenheim.

„Mich inter­es­sie­ren die Men­schen, ihre Schick­sa­le. Manch­mal flie­ßen Trä­nen im Gespräch, manch­mal freu­en die Bewoh­ner sich auch ein­fach, mich zu sehen“, so die Seel­sor­ge­rin. Schwes­ter Bene­dik­te ist nach dem Weg­gang von Schwes­ter Mari­ta (Küs­te­rin St. Chris­to­pho­rus), Schwes­ter Gud­run (Küs­te­rin St. Johannes/Mitarbeiterin Kita St. Johan­nes) und Schwes­ter Rai­net­te (St. Katha­ri­na) zur­zeit die ein­zi­ge Fran­zis­ka­ner-Schwes­ter in Wer­ne. Der Zuwachs sei gering und das Durch­schnitts­al­ter der Gemein­schaft läge bei 82 Jah­ren. Auch wür­den häu­fi­ger Frau­en mit bereits abge­schlos­se­ner Berufs­aus­bil­dung in den Orden tre­ten, die ande­re Berei­che abde­cken, als die Seel­sor­ge. Doch die­se sei, gera­de in die­ser Zeit, sehr wich­tig. „Die Bewoh­ner haben Angst, sich anzu­ste­cken oder ins Kran­ken­haus zu kom­men, wo sie erst recht nie­mand besu­chen kann. Es ist eine har­te Zeit“.

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Die 73-Jäh­ri­ge wohnt in Wer­ne erst­mals allei­ne in einer Pri­vat­woh­nung. „Ich bin ger­ne allein. Aber in der Pan­de­mie ist selbst mir das zu viel“, erzählt sie. Auch das geplan­te Weih­nachts­fest in ihrer Gemein­schaft in Müns­ter muss auf­grund des Virus aus­fal­len. Auf die bevor­ste­hen­den Fei­er­ta­ge freut sie sich trotz­dem: „An Hei­lig Abend wird es einen Got­tes­dienst in der Kapel­le geben, wir spre­chen das Weih­nachts­evan­ge­li­um und legen das Christ­kind in die Krip­pe. Danach essen wir im Haus gemein­sam. Und das klingt doch auch vielversprechend.”

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