Herbern. Seit fast acht Jahrzehnten existiert in Herbern ein besonderes Familienunternehmen. 1946 gründete Wilhelm von der Halben eine Firma für Gas- und Wasserinstallationen. Heute sind vier Säulen für den Erfolg zuständig: Heizungstechnik, Badkonzepte, Trinkwassertechnik sowie regenerative Systeme wie Wärmepumpen. Ein entscheidender Faktor ist zudem die Förderung von Fachkräften, daher bildet der Betrieb regelmäßig aus.
21 Mitarbeiter hat das Unternehmen, welches aus dem Dorfkern im Jahr 1999 an die Ondruperstraße im Gewerbegebiet auf das Gelände des ehemaligen Bauhofs umgezogen ist. Das dortige Grundstück ist erst vor zwei Jahren mit dem Zukauf einer neuen Lagerhalle erweitert worden, sodass rund 3.300 Quadratmeter Betriebsfläche zu Verfügung stehen.
2024 ist das gesamte Firmengebäude inklusive der Bad-Ausstellung umfassend saniert worden. „Das war uns wichtig, um unsere Arbeitsabläufe zu optimieren und weiterhin für unsere Kunden mit Zuverlässigkeit und Präzision zu arbeiten“, so Andreas von der Halben.
Die stetige Modernisierung passt zum Anspruch des Familienunternehmens. „Auch wenn wir eine lange Tradition haben, ist Fortschritt für uns sehr wichtig. Wir gehen mit der Zeit und bleiben nicht stehen“, unterstreicht Jannis von der Halben, der zusammen mit seinem Bruder Julian bereits die vierte Generation des Betriebs prägt und mitgestaltet. Beide sind Installateur- und Heizungsbaumeister, sodass zusammen mit Vater Andreas von der Halben gleich drei Meister mit Ausbildungserlaubnis unter einem Dach tätig sind.

Der Betrieb bildet Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik aus. Dies ist ein ist ein 3,5-jähriger Ausbildungsberuf in Industrie und Handwerk. Wer Abitur hat oder bereits eine andere abgeschlossene Ausbildung vorweisen kann, hat die Möglichkeit, diese Zeit zu verkürzen.
„Wir freuen uns, wenn wir in jedem Jahr mindestens einen neuen Azubi bekommen, leider funktioniert das nicht immer“, erklärt Andreas von der Halben. Selten kommt es vor, dass sich Frauen mit Erfolg zur Anlagenmechanikerin ausbilden lassen. „Das haben wir vor noch nicht allzu langer Zeit erlebt. Die Mitarbeiterin macht gerade ihre Meisterprüfung und will danach wiederkommen“, schildert Jannis von der Halben.
Ein Problem sei die Ausübung des Berufs für Frauen nicht, unterstreicht Andreas von der Halben: „Der Beruf ist körperlich schon lange nicht mehr so schwer. Das können Frauen längst genauso gut abdecken wie Männer.“
Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeits- und Berufswelt ist zudem längst im Bereich der Anlagenmechaniker angekommen und hat viele Abläufe erleichtert. Ob bei der Planung von Terminen beim Kunden oder der Erfassung gemessener Daten vor Ort – alles erfolgt auf moderne Art und Weise. Jannis von der Halben ist damit sehr zufrieden: „In den vergangenen Jahren haben wir nach und nach alles umgestellt. Alle Azubis sind mit einem iPad im Einsatz und selbst das Büro ist schon zu 90 Prozent papierlos.“
Eine Hilfe ist zudem die Unterstützung per Künstlicher Intelligenz, mit der die kompakten Tabletcomputer ausgestattet sind, deren Ergebnisse Andreas von der Halben begeistern: „Das macht vieles einfacher, beispielsweise wenn ein Monteur spontan eine Bedienungsanleitung eines älteren Gerätes benötigt, findet er diese nicht nur schneller, sondern kann darin zielgenau nach den Sachen suchen, die er wissen möchte.“
Die Digitalisierung eröffnen Anlagenmechanikern die Chance, sich mit verschiedenen Technologien, Verfahren oder Systemen zu befassen. Wer mit dem Gedanken einer Ausbildung in dem Bereich spielt, sollte daher ein technisches Verständnis mitbringen. „Selbst unsere erfahrenen Monteure haben regelmäßig Schulungen, um allein die jeweilige Reglungstechnik der verschiedenen Hersteller zu beherrschen“, unterstreicht Andreas von der Halben.

Wer einmal bei dem Familienunternehmen in Herbern angefangen hat, bleibt in der Regel länger dort. „Die meisten unserer Mitarbeiter sind schon seit 20 Jahren hier. Es ist zudem schon öfter vorgekommen, dass Mitarbeiter noch bei meinem Opa gelernt haben und dann bei mir in Rente gegangen sind. Ich würde daher sagen, es spricht einiges dafür, dass man sich hier wohl fühlen kann“, so Andreas von der Halben.
Die beste Möglichkeit, sich ein Bild des vielseitigen und zukunftssicheren Berufs zu verschaffen, ist ein mehrtägiges Praktikum vor Ort. Das ist nach Absprache auch in den Schulferien möglich.
