Werne. Tränen laufen Gerda Kotyrba über die Wangen. „Ich sehe und höre nicht mehr gut, habe gesundheitliche Probleme“, erzählt die 88-Jährige: „Ich bin froh, dass ich sie habe.“ Vertrauensvoll blickt sie hinüber zu Karina Lux, die neben ihr sitzt.
Senioren-Assistenz Karina Lux betreut Gerda Kotyrba schon seit drei Jahren. Ob tatkräftige Hilfe im Haushalt oder herzliche Begleitung bei Arztterminen oder Freizeitaktivitäten – Lux unterstützt die in Dortmund geborene Seniorin im Alltag und ermöglicht ihr ein selbstbestimmtes Leben.
„Gerade wer im Alter weiter im eigenen Zuhause leben will, braucht Nähe und Fürsorge“, betont Karina Lux, die ihren Schützling bei einem Vortrag im evangelischen Kirchenkreis kennengelernt hat. „Viele ältere Menschen wissen gar nicht, wo sie sich Unterstützung holen können, was ihnen gesetztlich zusteht. Ich kläre da auf.“
Gerda Kotyrba fasste sich ein Herz und sprach die Seniorenbegleiterin an – ein Schritt, den sie bis heute nicht bereut hat. Im Gegenteil. „Ich habe immer jemanden zum Sprechen. Sie erleichtert mir das Leben“, sagt die 88-Jährige mit Dankbarkeit in der Stimme.
Früher arbeitet Kotyrba im Einzelhandel bei Konsum, später pflegte sie ihre Mutter und Schwiegermutter. Als ihr Ehemann an Krebs starb, zog sie 2006 von Selm nach Werne. „Dann kamen die Schlaganfälle. Mit Karina Lux habe ich eine große Hilfe an meiner Seite. Sie weiß einfach besser bescheid, kennt sich im Internet aus“, beschreibt die Seniorin den Alltag mit der Assistenz, die ihr sogar half, die Beerdigung ihrer Schwester zu organisieren.
„Angehörige, die weiter weg wohnen, wollen, dass es ihrer Mama oder ihrem Papa gut geht und sie nicht so alleine sind. Und ich passe dann auf sie auf.“
Senioren-Assistenz Karina Lux
Anfangs trafen sich Gerda Kotyrba und Karina Lux einmal pro Woche, inzwischen besucht die Seniorenbegleiterin ihren Schützling fast jeden zweiten Tag. „Es muss auf der menschlichen Ebene auch passen. Und bei uns stimmt die Chemie“, betont Karina Lux, die vor ihrer Selbstständigkeit im Jahr 2019 schon im sozialen Bereich gearbeitet hat.
Freizeitbegleitung, Ärzte und Behörden, Haushaltshilfe, Einkaufsservice oder alles, was sonst noch im Alltag anfällt – bei der Senioren-Assistenz bleiben keine Wünsche offen. „Angehörige, die weiter weg wohnen, wollen, dass es ihrer Mama oder ihrem Papa gut geht und sie nicht so alleine sind. Und ich passe dann auf sie auf“, berichtet die staatlich anerkannte Betreuungskraft und professionelle Senioren-Assistentin.
Bei einem kostenlosen ersten Beratungstermin können Umfang der Betreuung abgesprochen werden. „Ab Pflegegrad I können die Leistungen über die Kassen teilweise abgerechnet werden“, weiß Karina Lux, die sich immer nur auf einige wenige Schützlinge konzentriert. Unterstützt wird sie von zwei Mitarbeiterinnen, weitere „helfende Hände“ werden gesucht.
Für Gerda Kotyrba sei Karina Lux wie ein „Sechser im Lotto“, ihr könne sie sich anvertrauen. Aus den beiden Frauen sind Freundinnen geworden. Und für die Seniorenbegleiterin ist klar: „Ich bin für sie da – bis zum letzten Atemzug!“