Capelle. Der EDEKA-Markt an der Bahnhofstraße in Capelle wird in rund einem Jahr schließen, die Nahversorgung bleibt aber gesichert. Das teilten Bianca und Uli Jehle gemeinsam mit Bürgermeister Dietmar Bergmann und Wirtschaftsförderer Manuel Lachmann zu Wochenbeginn im Rathaus mit.
Sie hatten den Lebensmittelmarkt mit einer Verkaufsfläche von 140 Quadratmetern seit 22 Jahren in dritter Generation betrieben. Der EDEKA-Markt ist der einzige Lebensmittelmarkt in Nordkirchens kleinstem Ortsteil. 2016 wurde im Zuge des Dorfinnenentwicklungskonzeptes
Bürgermeister Dietmar Bergmann und Wirtschaftsförderer Manuel Lachmann hatten 2018 das Inhaber-Ehepaar Jehle gebeten, sich frühzeitig zu melden, falls sie irgendwann einmal das Geschäft nicht mehr weiter betreiben wolle, um dann rechtzeitig geeigneten nach Lösungen suchen zu können.
„Im August 2019 kam dann bedauerlicherweise der Anruf und Frau Jehle hat uns mitgeteilt, den Markt schließen zu wollen“, erklärte der Bürgermeister. „Die Kunden kommen gerne zu uns“, erklärten die Eheleute Jehle. „Doch wir können die Erwartungen an uns selbst sowie die Erwartungen unserer Kunden nicht mehr zeitgemäß erfüllen, nicht am jetzigen Standort“, hieß es. Der Aufwand sei unter den gegebenen Bedingungen zu groß. 1998 habe vergrößern wollen, das sei ist seinerzeit aber nicht genehmigt worden. „Uns ist aber wichtig, dass die Infrastruktur in Capelle gehalten wird und wir machen deshalb weiter, bis etwas Neues da ist“, erklärten sie.
Dietmar Bergmann zeigte sich zuversichtlich, eine Folgelösung zu finden. Man habe im vergangenen Jahr mit der Wirtschaftsförderungsgesellsch
Das Büro „Planwerk“ aus Münster habe im Auftrag der Gemeinde ein städtebauliches Konzept erstellt, erläuterte Wirtschaftsförderer Manuel Lachmann. „Dieses beinhaltet einen Lebensmittelmarkt unter 800 qm Verkaufsfläche mit einer Bäckerei/einem Café sowie einer möglichen Wohnnutzung in den Obergeschossen. Es wurden bewusst zwei Gebäude entworfen, da die Unterbringung eines Lebensmittelmarktes und einer Bäckerei/eines Cafés unter einem Dach als eine gemeinsame Funktionseinheit gelten und die Bäckerei somit auf die Verkaufsfläche des Lebensmittelmarktes angerechnet würde. Das würde dazu führen, dass die Verkaufsfläche über 800 Quadratmeter ansteigt, was aus landesplanerischer Sicht nicht erlaubt ist.“
Der Ausschuss für Bauen und Planung und der Rat der Gemeinde Nordkirchen werden am 18. und 25. Juni über die Einleitung des Planverfahrens beraten. Bei einer positiven Beschlussfassung folgen dann die Bürger- und Behördenbeteiligungen. In einem nächsten Schritt sind dann Fragen z.B. zur Einzelhandelsverträglichkeit und zur richtigen Verkehrsanbindung zu klären.