Donnerstag, März 13, 2025

„MemoryLab“ gestartet – Erinnerungen und Stadtgeschichte(n) sind gefragt

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Werne. Wernes Stadtgeschichten aus von 1960 bis 2020 sind Museumsleiter Flemming N. Feß und Bürgerdialogmanagerin Dr. Linn-Julia Temmann auf der Spur und öffneten zu diesem Zweck am Dienstagabend, 11. März 2025, in der Westfälischen Stube des Stadtmuseums das „MemoryLab – Eure Stadt, eure Geschichte“.

In dem Erinnerungslabor sollen – so die Idee – möglichst viele Werner/innen möglichst viele Ereignisse, Entwicklungen und Strukturen des städtischen Lebens aus diesen Jahrzehnten einbringen und teilen.

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Denn: „Geschichte ist nicht einfach nur ‚früher‘. Auch unsere eigenen Lebenserfahrungen sind irgendwann historisch“, begründen beide den großangelegten Aufruf, Geschichten, Erinnerungen und vielleicht auch das ein oder andere Objekt aus den 60ern, 70ern, 80ern, 90ern und Zweitausender Jahren buchstäblich ins Museum zu tragen. Auch wenn die Resonanz auf die Auftaktveranstaltung noch recht spärlich war, hoffen beide auf die Erinnerungsfreude der Werner Zeitzeug/innen.

Zwar könne man, wie es Historiker/innen für gewöhnlich tun, Verwaltungsakten wälzen, Zeitungsarchive bemühen und sonstige Quellen hinzuziehen, um diese Lücke zu schließen, die nach der Eröffnung der Dauerausstellung „Identitätswandel“ im Jahr 2022 noch offen sei, so Feß. (Die Ausstellung beginnt im 19. Jahrhundert und reicht bis in die 50er Jahre der Werner Stadtgeschichte.) Sinnvoller für den Lückenschluss sei es doch, die Bürger/innen einzubeziehen, „die diese Jahre hier gelebt und gestaltet haben“, heißt es in der Ankündigung des Projekts.

Als Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung im Stadthaus setzt Linn-Julia Temmann auf Miteinander und direkten Austausch. „Welche Stimmen hören wir, wie erinnern wir uns an eine bestimmte Zeit?“, beschrieb der Flemming Feß die Verantwortung für die Geschichtsschreibung, für Transparenz und Überprüfbarkeit im Sinne einer demokratischen Gestaltung.

Was war los in Werne zwischen 1960 und 2020?

Also, was war los in Werne nach 1960? „Was veränderte sich? Wie erlebte Werne den Kalten Krieg, die Ölkrise der 1970er Jahre, die Wiedervereinigung, die Einführung des Internets? Wie fühlte es sich an, als der Kreis Lüdinghausen aufgelöst wurde und Werne mit dem Kreis Unna plötzlich auf dem Papier nicht mehr Münsterland, sondern auch Ruhrgebiet wurde? Wie wurde die Umstellung der Postleitzahl von 4712 auf 59368 aufgenommen? Welche Erinnerungen gibt es an prominente Besuche, Stadtfeste, außergewöhnliche Events, aber auch an Unfälle, Stürme, Schneekatastrophen, Überschwemmungen oder Brände? Uns geht es um die großen Themen, aber auch um die Kleinen. Wir wollen das Lebensgefühl der Menschen einfangen. Dabei hat eine Friedensdemo genauso Platz wie Erinnerungen an legendäre Stammkneipen, Sportveranstaltungen oder besondere Sim-Jü-Besuche“, sagen Feß und Temmann.

Abbildung: Stadt Werne

Wie ist das Projekt MemoryLab aufgeteilt?

Das MemoryLab ist in die drei Projektphasen „Sammelphase“, „Abstimmung“ und „Umsetzung“ unterteilt. In der Sammelphase von März bis Juni werden Geschichten und Erinnerungen gesammelt, entweder online über das Portal „beteiligung.nrw“ oder zu den Sammelterminen persönlich im Museum.

In der Abstimmungsphase von Juli bis September werden die Geschichten/Erinnerungen/Objekte auf der Plattform beteiligung.nrw.de präsentiert, mit der Möglichkeit darüber abzustimmen, welche dieser Aspekte für die Stadtgeschichte besonders wichtig waren. So werden die Teilnehmenden nicht nur „Stichwortgeber“, sondern auch als Auswählende eingebunden. Zusätzlich zur Online-Beteiligung und den Sammeltagen kann man nach Absprache individuelle Termine vereinbaren. Auf Wunsch kann man auch anonym am MemoryLab teilnehmen.

In der Umsetzungsphase wird von September bis November aus den gesammelten und ausgewählten Materialien die Ausstellung kuratiert und die Inhalte für die Präsentation aufbereitet.

Alle, die nicht online teilnehmen möchten, können an folgenden Terminen beim Museumsteam die eigenen Beiträge schriftlich oder als Bild- und Tonaufnahmen abgeben: Donnerstag, 20. März, 14 bis 16 Uhr; Donnerstag, 3. April, 17 bis 19 Uhr; Dienstag, 15. April, 10 bis 12 Uhr; Dienstag, 29. April; 14 bis 16 Uhr; Mittwoch; 14. Mai, 17 bis 19 Uhr; Donnerstag, 5. Juni, 10 bis 12 Uhr; Dienstag, 17. Juni, 17 bis 19 Uhr. (Flemming Feß riet dazu, sich im Voraus für die jeweiligen Termine anzumelden, um Wartezeiten zu vermeiden.)

Informationen: www.werne.de

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