Sonntag, März 16, 2025

Gemeinde Nordkirchen gewinnt neuen Partner für Hotelquartier

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Nordkirchen. Die Gemeinde Nordkirchen hat in den vergangenen Monaten weiter intensiv die Entwicklung des Hotelquartiers Am Gorbach vorangetrieben und mit dem DRK-Landesverband Westfalen-Lippe nun einen neuen Partner gewonnen, der mit seinen Plänen die ursprüngliche Idee für eine Hotelansiedlung in der Schlossgemeinde vorsieht – neben weiterer, wichtiger Infrastruktur für die Gemeinde und die gesamte Region.

Dr. Hasan Sürgit, Vorstand des DRK-Landesverbands Westfalen-Lippe, hat die Pläne jetzt gemeinsam mit Nordkirchens Bürgermeister Dietmar Bergmann und Vertretern der Gemeindeverwaltung vorgestellt. So plant das Rote Kreuz die Errichtung eines Inklusionshotels, einer modernen Rettungsdienstschule sowie eines zentralen Katastrophenschutzzentrums. Damit entsteht auf der aktuell noch landwirtschaftlich genutzten Fläche ein vielseitiges Projekt, das wirtschaftliche, touristische und soziale Aspekte miteinander verbindet.

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Das Hotelquartier Am Gorbach war ursprünglich als Standort unter anderem für ein Hotel und eine Fortbildungseinrichtung des Finanzministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen geplant. Nach dem Rückzug des Landes aus dem Vorhaben entschieden Rat und Gemeinde Nordkirchen im September 2023, das Grundstück zu erwerben und das Quartier noch einmal komplett neu zu planen. Dazu fand Anfang 2024 ein Workshop mit Vertretern des Nordkirchener Gemeinderats und der Verwaltung statt, um gemeinsame Ziele für die Quartiersentwicklung festzulegen. Als wichtigster Baustein sollte auf dem Grundstück ein Hotel entstehen, das der großen touristischen Nachfrage gerecht wird und damit einen der wichtigsten wirtschaftlichen Pfeiler der Schlossgemeinde nachhaltig stärkt.

„Mit den Plänen des DRK-Landesverbands Westfalen-Lippe haben wir die Chance, eine nachhaltige und zukunftsweisende Entwicklung für Nordkirchen zu schaffen“, erklärt Bürgermeister Dietmar Bergmann. „Der Hotelbetrieb wird nicht nur den Tourismus stärken, sondern auch soziale Verantwortung übernehmen, indem es als Inklusionshotel geführt wird“, fügt Dr. Hasan Sürgit hinzu.

Aus den ersten Entwurfsplanungen des DRK-Landesverbandes geht hervor, dass das geplante Hotel drei Etagen umfassen und über 102 Zimmer sowie 14 Suiten verfügen könnte. Ergänzt wird es durch ein öffentlich zugängliches Restaurant mit Terrasse sowie eine Veranstaltungsfläche von insgesamt 320 Quadratmetern. Diese soll sowohl für Tagungen und Seminare als auch für private Feierlichkeiten wie Hochzeiten zur Verfügung stehen.

Ein zentrales Element des Projekts ist die Rettungsdienstschule, die an das Hotel angeschlossen wird. Sie wird für die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern sowie für die Fachdienstausbildung im Bereich Rettungsdienst und Gefahrenabwehr genutzt.

„Diese Einrichtungen bieten wertvolle Synergien, da sie sowohl für die Ausbildung von Ehrenamtlichen als auch für den praktischen Einsatz in Krisenfällen genutzt wird“, betont Dr. Hasan Sürgit. Zusätzlich entsteht ein modernes Katastrophenschutzzentrum, das der Lagerung und Bereitstellung von Hilfsgütern dient. Hier sollen unter anderem Betten, Zelte, Feldkochherde und weitere Ausstattung für den Notfalleinsatz vorgehalten werden.

Der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe entschied sich für Nordkirchen als neuen Standort, da das bisherige Katastrophenschutzzentrum in Nottuln, das seit den 1970er-Jahren besteht, aufgrund von Platzmangel und Sanierungsbedarf nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Zudem suchte das DRK eine Fläche, die eine moderne Infrastruktur sowie Synergien mit der geplanten Rettungsdienstschule ermöglicht. Ein weiterer entscheidender Faktor war die Erfahrung des DRK mit einem bereits seit Jahrzehnten bestehenden Beherbergungsbetrieb in Münster, der seit 2015 als Inklusionshotel in einer eigenen Tochtergesellschaft geführt wird. Dieses Modell, das wirtschaftliche Tragfähigkeit mit sozialem Engagement verbindet, dient als Vorbild für das neue Hotelprojekt in Nordkirchen.

Die Gemeinde Nordkirchen sieht in dem Projekt eine große Chance für die regionale Entwicklung. „Mit dem DRK haben wir einen Partner an der Seite, der nicht die Gewinnmaxime vor Augen hat, gleichzeitig aber durch den eigenen Betrieb des Hotels in Münster eine ernstzunehmende Expertise mitbringt“, erklärt der Nordkirchener Bürgermeister. „Die Kombination aus Hotel, Ausbildungseinrichtung und sozialem Engagement durch einen Inklusionsbetrieb entspricht der Identität der Schlossgemeinde, trägt den Bedürfnissen Nordkirchens Rechnung und stärkt den Standort langfristig“, so Bergmann weiter.

Neben den drei Kernbereichen – Hotel, Rettungsdienstschule und Katastrophenschutzzentrum – wurde eine Reservefläche eingeplant, die zukünftig für ergänzende Nutzungen zur Verfügung stehen könnte. Hier sind beispielsweise Servicewohnungen oder weitere gemeindenahe Einrichtungen denkbar.

Die Planungsverfahren sollen in der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Planung am 18. März (ab 17.30 Uhr im Bürgerhaus, Am Gorbach 2) eingeleitet werden. Dort wird der DRK-Landesverband einen ersten Entwurf der Pläne vorstellen.

Sollte der Ausschuss mehrheitlich einen Einleitungsbeschluss für das Projekt fassen, werden im weiteren Verfahren die erforderlichen Gutachten eingeholt und die konkreten die Pläne für das Quartier öffentlich ausgelegt.

Über den DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e.V.:

Der Landesverband Westfalen-Lippe e.V. ist einer von 19 DRK-Landesverbänden. Er vertritt die Grundsätze Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität des Roten Kreuzes und übernimmt vor allem koordinierende Aufgaben. Mitglieder des Landesverbandes sind 37 Kreisverbände mit 255 Ortsvereinen und Gemeinschaften. Mit insgesamt über 30.000 ehrenamtlich aktiven Mitgliedern und rund 16.000 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nehmen wir unsere Aufgaben engagiert und professionell wahr. Rund 170.000 Fördermitglieder unterstützen den Landesverband regelmäßig.

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