Stockum/Werne. Große Veränderungen stehen auf dem Hof Schulze Blasum an. Johannes und Katharina Laurenz haben das Ende der beiden Hofläden und den schrittweisen Ausstieg aus der Direktvermarktung angekündigt. Statt der Konzentration auf Landwirtschaft soll auf dem Hof künftig die Durchführung von Veranstaltungen im Mittelpunkt stehen.
Gründe für die Neuausrichtung des betrieblichen Schwerpunkts hat das Paar jüngst zunächst in den Sozialen Medien und auf der eigenen Homepage veröffentlicht. „Es sind einfach zu viele politische Entscheidungen, die wir schon lange nicht mehr nachvollziehen können. Die Kostensteigerungen, die sich daraus ergeben, und die wir nicht mehr an unsere Kunden weitergeben wollen, gehören dazu“, erklärt Johannes Laurenz auf Anfrage.
Ein weiteres Ärgernis sei die seit langer Zeit fehlende Planungssicherheit durch viele Regeln und Richtlinien, die sich in den Jahren immer wieder geändert haben, so der Hofleiter weiter. Zeit, Nerven und letztlich auch Ertrag habe überdies die enorme Bürokratie mit einer Vielzahl an Dokumentations- und Genehmigungspflichten gekostet.
Konsequenz ist, dass der Laden auf dem eigenen Hof nicht mehr öffnen wird und der Hofladen in Herbern zur neuen Saison geschlossen bleibt. Ganz auf null gefahren wird die Produktion noch nicht, denn der Spargel für die Saison 2025 wächst bereits. Wie in den vergangenen Jahren gibt es das Gemüse bei Spargel-Buffet-Events, auch die Option des Selberstechens wird möglich sein. „Der Großteil des Spargels geht unsortiert an einen großen Spargelbauern im Rheinland, der diesen dann selbst sortiert und weitervertreibt“, erklärt Laurenz.
Etablierte Angebote wie die Felder, auf denen Kunden Erdbeeren, Buschbohnen, Mais und Kürbisse selbst ernten können, bleiben erhalten. Das trifft ebenso auf den Selbstbedienungs-Automaten zu, in dem unter anderem frische Eier und – in der Saison – gepflückte Erdbeeren angeboten werden.
Erste Hochzeitsmesse im Februar
Das Hauptaugenmerk liegt ab sofort auf der Vermietung der Büro- und Eventräume. Hochzeiten, Familienevents, Partys, aber auch Seminare und Tagungen haben auf dem Hof bereits stattgefunden. Am 9. Februar steigt die erste Hochzeitsmesse, bei der sich mehr als 15 Dienstleister der Branche präsentieren werden.
Seit der Bekanntgabe des Entschlusses hat die Familie eine Vielzahl an Rückmeldungen erhalten. „Die sind zu 99,9 Prozent positiv. Das Verständnis in der Bevölkerung ist da, und das tut uns gut“, so Laurenz. Viel Anerkennung und Lob für den mutigen Schritt habe es zudem von Kollegen aus der Landwirtschaft gegeben. „Die wissen natürlich auch, was das emotional für uns bedeutet“, unterstreicht der Landwirt.