Werne. Drei Lichtertouren der heimischen Landwirte unter dem Motto „Ein Funken Hoffnung“ hat es kurz vor Weihnachten im Kreis Unna gegeben. Die weihnachtlich geschmückten und mit Demonstrations-Plakaten ausgestatteten Trecker lockten im fünften Jahr nach der Einführung eine rekordverdächtige Zahl an Zuschauern, die sich in diesem Jahr eine Neuauflage wünschen.
Die Zahlen der Personen, die vom Straßenrand und mit viel Begeisterung die weihnachtlichen Landmaschinen betrachtet haben, sind eindrucksvoll. So schätzen die Beteiligten, dass die erste Tour von Heeren-Werve nach Unna gut 12.000 Zuschauer hatte. Über 20.000 sollen es bei der Fahrt durch Werne gewesen sein.
Die Lichterfahrt durch Teile von Kamen und Bergkamen verfolgten nach Einschätzung der Landwirte sogar noch mehr Menschen. „Wir vermuten, dass am vierten Advent zwischen 25.000 und 30.000 Menschen am Straßenrand dabei gewesen sind“, so Ferdinand Schulze Froning.
Der Landwirt aus Werne gehört zu dem Quartett, dass sich für die Organisation der drei durchgeführten Touren verantwortlich zeichnet. Dazu gehören der Kamener Frank Bowinkel, Jürgen Grothaus aus Bergkamen und Thomas Döring aus Unna. Die Ankündigung, die Zuschauer zum Strahlen zu bringen, sei bei allen Veranstaltungen, die als Demonstration gelten, erreicht worden, so die Organisatoren übereinstimmend.
An den Bereichen der Strecken, an denen es besonders voll war, drosselten die Fahrzeuge die Geschwindigkeit. „Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen da gewesen sind. Besonders gefreut habe ich mich, dass Kinder selbst mit einem kleinen Trecker an die Strecke gekommen sind“, schildert Jürgen Grothaus. Thomas Döring ergänzt: „Dass so viele Menschen dabei waren, ist ein Statement, denn die Menschen haben auch gesehen, dass wir mit vielen Dingen nicht zufrieden sind.“
Entscheidung fällt im Herbst
Im Nachgang haben die Landwirte neben viel Lob schon des Öfteren die Frage zu hören bekommen, ob es in diesem Jahr weitere Auflagen der Touren geben wird. Bis zu einer konkreten Zu- oder Absage wird es bis in den Herbst dauern. Gegen Ende September sollen Planungsgespräche der Verantwortlichen stattfinden.
Wenn die Weihnachtstrecker auch im sechsten Jahr hintereinander rollen, soll die Zahl der Fahrzeuge, die mit Bannern auf Probleme in der Landwirtschaft hinweisen, gesteigert werden. An Themen dürfte es kaum mangeln. „Es gibt kaum einen Berufszweig in Deutschland, bei dem so genau hingeschaut und reglementiert wird“, unterstreicht Frank Bowinkel.
Besondere Erfahrung für die Polizei
Für die Polizei, die die drei Touren begleitete, dürften diese Einsätze nach Ansicht der Landwirte ebenfalls in besonderer Erinnerung bleiben. „Einige der Beamten haben hinterher zu mir gesagt, dass es eine schöne Erfahrung war, einmal bei einer Demonstration nicht beschimpft, sondern bejubelt zu werden“, so Thomas Döring.