Werne. Zum Start ins neue Jahr hat die Band „Mucky Feet“ einen neuen Cover-Song rausgebracht: „Pottsbierbraune Augen“ heißt er. Über 2.000 Aufrufe in knapp zwei Wochen verzeichnet der Clip bei YouTube bereits.
Was es mit dem Namen auf sich hat und welche Geschichte hinter dem dazugehörigen Video auf YouTube steckt, davon erzählt Frontmann Niko Schnitzler im Interview mit WERNEplus.
Die Band „Der letzte Schrei“ hat Euch mit ihrem Song „Altbierbraune Augen“ für euer jetziges Lied inspiriert. Warum habt ihr euch für ein Cover von genau diesem Song entschieden?
Ich habe diese Kult-Band schon vor über 20 Jahren gesehen, und sie ging mir nicht aus dem Kopf. Durch Zufall ploppte der Song dann wieder auf und wir hatten Interesse daran, ihn erstmal für uns nachzuspielen. Es passte aber noch nicht wirklich – im Original geht es schließlich um Düsseldorf, nicht um Werne.
Der Titel sorgt erst einmal für Verwirrung. Das Pottsbier wurde ja ursprünglich in Oelde gebraut und ist zwar das erste westfälische Landbier, aber eben nicht typisch für Werne, das zwischen Ruhrgebiet und Münsterland liegt. Was hat es mit dem Titel auf sich?
Bei der EM im Sommer hatte ich mit einem Kumpel gewettet, dass wir dieses Jahr noch einen Song rausbringen, nämlich ein Werne-Lied. Da lag es nah, den Song „Altbierbraune Augen“ als Grundlage zu nehmen. Wir hatten ihn bereits zu unserem 20-jährigen Bestehen auf dem Marktplatz in Werne gespielt und wollten ihn noch anpassen. Gewettet haben wir dann um eine Kiste Pottsbier und ich habe gewonnen. So entstanden Idee und Name.
Wie findet man eine Band, die seit über 20 Jahren zusammenhält und sich auch für solche Späße nicht zu schade ist?
Wir haben die Band als Liebhaberei und reines Hobby. Wir üben sonst normale Berufe aus. Die Band und Musik sind das, was wir lieben. Das gibt man nicht einfach so auf. Wir sind mittlerweile sechs Bandmitglieder, davon zwei Schlagzeuger, die pausieren, aber noch Bestandteil der Gruppe sind. Derzeit spielen wir etwa fünf bis zehn Konzerte pro Jahr und treffen uns sonst in unserem Proberaum in Selm. Wir waren immer Freunde und haben alles zusammen erlebt in der Zeit zwischen Schule, Studium und Berufstätigkeit. Man muss Zeit für die Musik finden und unser Produkt „Mucky Feet“ hegen und pflegen wir, wie wenn man ein Comiczeichner ist, der seinen Charakter entwirft und sich um ihn kümmert. Wir haben neue Ideen, sind auch mal ein bisschen anders. Wir sind eine Art Currywurst-Band: Was Bodenständiges und einfach.
Im Lied singt ihr: „Ich glaube, du wirst es mir kaum glauben, doch ich bin süchtig, in Werne an der Lippe zu sein“. Ihr hebt die Gemeinschaft, Zwischenmenschlichkeit und die Unwichtigkeit von materiellen Gütern hervor. Was macht für dich Werne aus?
Im Video entstaube ich mein altes BMX-Rad und packe den Helm aus, der tatsächlich zwei Jahre eingepackt im Keller lag, weil ich wieder mal fahren wollte. Ich mache im Video Halt in Werne am Krankenhaus, wo ich geboren bin und später beim Schlittschuhfahren durch Zufall unseren ersten Schlagzeuger kennengelernt habe. Auch die Schulen, in denen wir waren, sind im Hintergrund zu sehen, neben dem Skatepark, der unser zweites Zuhause war. Es gibt noch viele weitere Überraschungen … . Werne ist unsere Heimat und Kindheit. Unsere Freundschaft und Bindung zu Werne machen das Lied aus. Mit einem Augenzwinkern thematisieren wir aber natürlich auch den Benz aus Lüdinghausen in Anlehnung oder den Fakt, dass Werne für junge Leute auch mal schwierig werden kann, wenn es um Wohnungssuche oder Studentenleben geht.
Ihr seid vielseitig engagiert und wart schon in Jugendzentren, Schulen und unter anderem beim Zechenfest in Essen. Wie kann man euch unterstützen?
Wir freuen uns über Einladungen für ein Konzert. Wenn jemand eine Party feiert, dann kommen wir gerne und kriegen dann eine Mark dafür. Ansonsten kann man auch Merch von uns in Form von Mützen und Jacken kaufen. Aber am schönsten ist es, wenn wir die Menschen begeistern können, dass sie unsere Konzerte besuchen oder nochmal beim Video vorbeischauen.“