Werne. Sie haben viel Geld in Hygiene-Konzepte gesteckt und seit der Wiedereröffnung im Frühsommer dennoch über das laufende Jahr enorme Umsatzverluste erlitten. Momentan belaufen sich die Einnahmen wieder komplett auf Null. Die Rede ist in diesem Fall von den Kinos, und damit auch vom Capitol Cinema Center in Werne. Am heutigen Mittwoch (25. November) fällt in Berlin die Entscheidung, ob der Lockdown verlängert wird – und damit das Kino weiter geschlossen bleiben muss.
ver.di, der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF KINO) und die großen Kinoketten Cinedom, Cinemax, Cinestar, Kinopolis und UCI haben sich deshalb zusammengetan und an die Bundesregierung appelliert, sicherzustellen, dass die zugesagten Mittel der außerordentlichen Wirtschaftshilfe ausnahmslos alle Kinos erreichen müsse – unabhängig von ihrer Größe und der Zahl ihrer Beschäftigten. Das hat die Gewerkschaft auf ihrer Website veröffentlicht und fordert einen „Rettungsschirm“ für die Kinos.
„Im Moment geht es uns noch ganz gut. Ich bin eher besorgt, wie es das nächste Jahr so wird“, blickt Jutta Wagner, die bekanntlich mit Ehemann Wido das Capitol Cinema Center in Werne betreibt, ernüchtert in die nahe Zukunft. Besonders der Herbst und Winter sei für das Kino von großer Bedeutung, im Frühjahr und Sommer würden die Besucherströme ohnehin abnehmen. „Außerdem ist 2021 ja noch die Fußball-Europameisterschaft“, erklärt Jutta Wagner, die aber weiterhin Zuversicht ausstrahlt: „Wir werden klar kommen. Andere haben da sicherlich größere Sorgen. Ich gehe jedenfalls davon aus, dass es in Werne noch ganz lange ein Kino geben wird.“
Falls das Kino auch im Dezember noch nicht öffnen darf – und danach sieht es ganz stark aus -, dann bieten Jutta und Wido Wagner wie schon beim ersten Lockdown im Frühjahr wieder Popcorn, Nachos und außerdem Gutscheine „to go“ an.