Werne. „Für 88.000 Euro töten wir nicht den Vereinssport in Werne. Wir sehen andere Einsparpotenziale!“ Mit diesen markigen Worten von Uta Leisentritt (CDU) endete im jüngsten Schul- und Sportausschuss die Debatte um Kürzungen für sporttreibende Vereine im Rahmen der Haushaltskonsolidierung.
In der sehr ausführlichen Verwaltungsvorlage wurden verschiedene Punkte aufgeführt, unter anderem Zuschüsse für Miet- und Pachtverträge (36.000 Euro), für die Unterhaltung vereinseigener Anlagen (25.000 Euro), Kosten für das Vereinsschwimmen im Solebad (85.000 Euro) oder ein Personal- und Sachkostenzuschuss für den Stadtsportverband Werne e.V. (48.200 Euro).
Im Haushaltsjahr 2024 sind insgesamt Budgetmittel in Höhe von 275.000 Euro veranschlagt. „Das hört sich erst einmal hoch an“, deutete Norbert Hölscher vom Sportamt direkt an, dass die eigentliche Summe deutlich geringer sei. Philipp Gärtner (CDU) ergänzte: „Das ist nach dem Prinzip ‚linke Tasche, rechte Tasche‘: Was auf der einen Seite Kosten bedeutet, sind auf der anderen Einnahmen beim Kommunalbetrieb oder beim Solebad.“ Bestes Beispiel: das Vereinsschwimmen. Insgesamt koste der Vereinssport die Stadt Werne lediglich 88.000 Euro, hatte Uta Leisentritt ausgerechnet.
Einen verhaltenen Vorstoß wagte Andreas Schütte (SPD) bei den Aufwendungen für die Mitarbeitenden des Stadtsportverbandes. Philipp Gärtner, gleichzeitig auch zweiter Vorsitzender im Zusammenschluss der Verein, argumentierte: „Wir können da keine Stunden streichen, sonst könnten wir die zahlreichen Veranstaltungen wie ‚Werne kickt‘ und weitere gar nicht durchführen.“
Gravierende Schäden an der Kunststofflaufbahn im Dahl
So folgten die Ausschussmitglieder dem Vorschlag der Verwaltung, den Rotstift im Sportbereich wegzulassen. Kurz darauf mussten alle dann aber doch kräftig schlucken, als es um die Kunststofflaufbahn im Sportzentrum Dahl ging.
Regina Bäumer, sachkundige Bürgerin für die UWW, wurde von der Leichtathletik-Abteilung des Turnvereins angesprochen und auf die Schäden rund um den Rasenplatz hingewiesen. Man befürchte einen Weggang zahlreicher Talente in umliegende Städte. Norbert Hölscher informierte, dass die Stadt die Innenbahn gesperrt habe und eine Fachfirma bereits vor Ort gewesen sei. „Es ist eine Neubeschichtung notwendig“, bestätigte er die Befürchtungen der Leichtathleten.
Kostenpunkt für die Reparaturarbeiten: rund 300.000 Euro. Zum weiteren Verfahren sagte Hölscher: „Der Kommunalbetrieb Werne wird die Maßnahme im Rahmen der Haushaltsberatungen miteinbringen.“