Sonntag, November 24, 2024

Wind, Sonne, Thermospeicher – Klingele setzt auf regenerative Energien

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Werne. Mit einem Energiekonzept aus Windkraft, Dach- und Flächen-Photovoltaik sowie einem Thermospeicher stellt sich das Wellpappenwerk Klingele am Standort in Werne für die Zukunft auf.

Rund die Hälfte der Kosten für den 30-Millionen-Ausbau des Standorts an der Stockumer Straße fließe in das Energiekonzept, erläuterte Werkleiter Christian Stangrecki am Dienstag (27. August 2024) im Ausschuss für Umwelt, Mobilität und Klimaschutz (UMK).

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2017 hatte der Hersteller von Wellpappenrohpapieren und Verpackungen aus Wellpappe ein Logistikzentrum von 15.500 Quadratmeter Größe in Betrieb genommen. Von hier aus werden die Kunden direkt beliefert, so Stangrecki. Kartonverpackungen sind im Versandhandel, in Supermärkten, bei Discountern etc. allgegenwärtig. Immerhin 84 Prozent der Wellpappe ist laut Stangrecki zufolge recycelt.

Zusammen mit Robert Tschullik und Jannes Fock informierte er die Mitglieder des Fachausschusses über die Bestrebungen an dem Werner Unternehmensstandort, energetisch „unabhängig und oft CO2 neutral“ zu agieren, hieß es in der Präsentation zum Ziel, möglichst unabhängig vom Strom- und Gasnetz zu werden.

Nachdem auf den großflächigen Dächern der Produktions- und Logistikgebäude bereits Solaranlagen Strom produzieren, sind mit dem Repowering einer lange bestehenden Windkraftanlage am Kortenbrockweg unweit der Horster Straße und dem Bau einer Flächen-PV-Anlage zwei Großprojekte für die Gewinnung von regenerativer Energie geplant. Die Flächen-PV-Anlage, die sich auf dem Firmengelände in östlicher Richtung bis zur Autobahn anschließt, liegt somit in dem für die Nutzung von Windenergie oder Photovoltaik privilegierten 200-Meter-Streifen entlang von Autobahnen.

Das bestehende Windrad am Kortenbrockweg unweit der Horster Straße (im Vordergrund) soll zurückgebaut und mit ausreichend Abstand zur Wohnbebauung mit deutlich mehr Leistung erneuert werden. Foto: Gaby Brüggemann

Repowering von Windkraftanlage und Freiflächen-PV an der A1

Die Altanlage am Kortenbrocker Weg (Inhaber Niesing) solle zurückgebaut und in ausreichendem Abstand zur Wohnbebauung durch ein neues Windrad (5,7 Megawatt) ersetzt werden, schilderte Stangrecki die Pläne. Die dann per Windenergie und Photovoltaikanlage (6,3 MW) erzeugte Energie soll zum einen direkt in den Produktionsprozess einfließen oder wird in den Thermospeicher (48/ Megawattstunde/ 7 MW) eingespeist und kann von hier aus wieder abgerufen werden. Reicht die per Wind und Sonne produzierte Energie beispielsweise im Winter nicht aus, wird Energie aus dem Strom- und Gasnetz bezogen.

Die Klingele Paper & Packing Group mit Hauptsitz in Stuttgart ist eine in Europa und darüber hinaus tätige Unternehmensgruppe mit Standorten in 20 Ländern, 1,3 Milliarden Euro Umsatz in 2022 und 13 Wellpappenwerke. Produziert werden 870.000 Tonnen Papier per anno und hat sei 2022 400 Millionen Euro in Maschinen, Technologien, Grundstücke, Gebäude und erneuerbare Energien investiert. Pro Jahr werden 1 Milliarde Quadratmeter Wellpappe hergestellt (acht Verarbeitungswerke, drei Papierfabriken). Beschäftigt werden 3.200 Mitarbeiter.

Werner Klingele-Standort mit 228 Mitarbeitern

Auch die Eckdaten des 1968 gegründeten Werks in Werne sprechen für sich. Von den 228 Mitarbeitern in Werne leben 84 Prozent in der Stadt, die Lohnsumme liege bei 16 Millionen, so der Werkleiter. Klingele in Werne produziere 1 Prozent des Wellpappe-Verbrauchs in Deutschland, hieß es ferner. Täglich sind dies 600.000 Quadratmeter Wellpappe oder 60 bis 70 Lkw-Ladungen, verdeutlichte er den Umfang. Auf das Jahr gesehen sind dies 190 Millionen Quadratmeter oder 95.000 Tonnen. Die Gebäudefläche beträgt 50.500 Quadratmeter 25.000 Quadratmeter bebauter Fläche sind mit Photovoltaik belegt, hier werden pro Jahr 1,6 Millionen Kilowattstunden Strom aus Sonnenenergie erzeugt. Die CO2 Einsparung liegt bei ca. 930 Tonnen pro Jahr.

Im Ausschuss kam der Einblick in die Strukturen des Werner Unternehmens und vor allem das umfassende Energiekonzept gut an. „Ein spannendes Thema“, begrüßte Sven Linnemann die Ausführungen und traf den Tenor in der Runde.

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