Werne. Die Stadt Werne regelt die Bestellung von Müllgefäßen und Änderung von Müllgefäßgrößen grundlegend neu. Das teilte Dr. Tobias Gehrke, Leitung Kommunalbetrieb Werne (KBW), jetzt mit.
„Was sehr formell klingt, ist für den Bürger von großer Bedeutung. Bislang lief es so, dass Bürger/innen Mülltonnen bei der Stadt neu beantragen oder die Behältergröße verändern konnten. Diese Um- und Neubestellungen konnten telefonisch, per formloser Mail oder persönlich beantragt werden“, erläuterte er und versicherte, dass es den Service auch weiterhin geben werde. Dieser werde aber gänzlich neu organisiert.
Grund für die Neuorganisation der lange geübten Praxis sei, dass es immer häufiger zu Problemen gekommen sein, schilderte der KBW-Leiter und erklärt: „Wir haben gemerkt, dass hier immer wieder nach gesteuert wurde und das Ganze nicht mehr zeitgemäß ist. Fakt ist: Die Meldungen können nicht mehr in einer angemessenen Zeit abgearbeitet werden. Die Kommunikation mit den Bürger/innen muss klarer werden und wir müssen sicherstellen, dass die angeforderten Tonnen auch geliefert werden.“ Der teils wachsende Frust über die langen Bearbeitungszeiten sei absolut nachvollziehbar, daher habe man sich nun entschlossen, umfassende Änderungen vorzunehmen.
Ziel: Abläufe spürbar und nachhaltig verbessern
„Um der Neuorganisation die nötige Luft zu geben, werden wir für etwa drei Monate keine Um- oder Neubestellungen von Tonnen annehmen. Den Prozess im laufenden Betrieb neu aufzustellen, würde zu noch mehr Unmut und Enttäuschung führen. Daher spielen wir lieber jetzt mit offenen Karten und nehmen uns die Zeit, um die Abläufe spürbar zu verbessern. Bis dahin bitten also noch um etwas Geduld und Nachsicht, damit wir für die Bürger/innen eine nachhaltige Lösung schaffen können, mit der sie zufrieden sind“, schilderte Gehrke.
Die Änderungen im Überblick
– Ab sofort bis zum 8. Oktober 2024 werden keine Um- und Neubestellungen mehr angenommen und bearbeitet. Entsprechende Hinweise werden auf der Internetseite positioniert.
– Ausgenommen von der Regelung sind Eigentümerinnen, die beispielsweise ein Haus gebaut haben und erste Tonnen benötigen.
– Darüber hinaus werden besonders dringende Sonderfälle bearbeitet. Hierzu zählt zum Beispiel die Geburt eines Kindes und der daraus akut resultierende Mehranfall von Müll.
– Gestohlene oder beschädigte Tonnen werden weiterhin ersetzt (in vorheriger Größe) bzw. repariert.
– Ab dem 8. Oktober wird die Um- und Neubestellung von Tonnen digital oder im Bürgerbüro möglich sein.
Auslieferung der neuen Biotonnen erst ab Januar 2025
Auch die Auslieferung der neuen Biotonnen ist betroffen. Ursprünglich ab Juni geplant, findet sie nun zu Beginn des Jahres 2025 statt. Die genannten Punkte sind hierbei nur ein Ausschnitt aus dem Gesamtthema. Zusätzlich zu den „normalen“ Um- und Neubestellungen ist die Stadt Werne in ein übergeordnetes Vorhaben eingestiegen.
Die Kreisentsorgungsgesellschaft GWA führt gemeinsam mit den Städten und Gemeinden des Kreises Kampagnen zur besseren Bioabfallverwertung durch. Ziel der Kampagne: Bioabfall soll nicht mehr – wie bisher leider so oft – in der Restmülltonne gesammelt und in der Müllverbrennungsanlage Hamm verbrannt werden. Vielmehr soll Bioabfall verwertet werden, um durch die Produktion von regenerativer Energie und Kompost vor allem das Klima und natürliche Ressourcen zu schonen.
Dieser Erfolg werde nun allerdings zur Herausforderung, denn die Bestellung der neuen Tonnen müsse durch die Stadt Werne bearbeitet werden, fügte der erklärend hinzu. Im Anschluss könnten die Tonnen beschafft und die zusätzlichen Touren der Müllfahrzuge geplant werden. Das Anschreiben aus dem Jahr 2023 stellte eine Auslieferung der neuen Tonnen bereits zum Juni 2024 in Aussicht. Dieser Termin sei bereits verstrichen und die Auslieferung der Tonnen solle ab dem Jahresbeginn 2025 starten, hieß es abschließend