Samstag, Oktober 5, 2024

Schulsport in einer Turnhalle nicht möglich – für WSC-Chef „unlogisch“

Anzeige

Werne. Bei einer ansonsten harmonisch verlaufenden Mitgliederversammlung des Stadtsportverbandes (SSV) Werne, kam es zu einer Debatte um die Turnhalle an der Horster Straße. Die Diskussionen hat Oliver Grewe, Vorsitzender des Werner SC 2000, angestoßen.

Als „unlogisch“ bezeichnete der WSC-Chef die Tatsache, das die für über 1 Million Euro sanierte Turnhalle an der Horster Straße nicht für den Schulsport genutzt werden könne, sobald die Halle an der Stockumer Straße (Standort Wiehagenschule) dem Abrissbagger zum Opfer fallen muss. Er verwies auf die „nicht-wintertaugliche Wienbredehalle“, in der die Wiehagenschüler sehr wahrscheinlich ab Januar/Februar 2025 interimsweise ihren Sportunterricht verlegen müssen.

- Advertisement -

„Warum wurde die Halle an der Horster Straße nicht für den Schulsport befähigt? Das kann ich nicht verstehen. Dafür hätte ich gerne eine Erklärung“, richtete Oliver Grewe seine Kritik an den SSV-Vorstand und den anwesenden Sportdezernenten Frank Gründken. Eine berechtigte Frage, wenngleich auch dem WSC-Vorsitzenden wohlbekannt sein dürfte, dass die sanierte Einfachhalle am ehemaligen Standort der Wiehagenschule im Oktober 2023 dem Turnverein Werne zur alleinigen Nutzung übergeben wurde – als Ersatz für die aufgegebene Jahnturnhalle.

Dass die Judomatte in der Turnhalle an der Horster Straße fest verankert wurde, kritisierte WSC-Vorsitzender Oliver Grewe. So sei die Halle nur für zwei, drei Sportarten geeignet, nicht aber für den Schulsport. Archivfoto: Wagner

Dies rief dann auch Mathias Reimann, Ex-Vorsitzender des TVW 03, in Erinnerung und betonte, dass man nicht für die Entwicklung des Schulsports verantwortlich sei. An der Horster Straße sind bekanntlich Turngruppen, die Judo-, Fitnessboxen- und Taekwondo-Abteilung des Großvereins untergebracht.

Marion Stegeman vom Sportamt der Stadt Werne bestätigte auf Grewes Nachfrage, dass die Judomatte in der Turnhalle an der Horster Straße fest verankert wurde und daher kein Schulsport möglich sei. Mit Blick auf die desolate Wienbredehalle, in der auch viele WSC-Sportgruppen Sport treiben, versicherte Philipp Gärtner (SSV), dass diese in einen Zustand gebracht werden müsse, damit dort Schulsport stattfinden könne. Grewe entgegnete: „Der Kommunalbetrieb Werne sagt, dass man das nicht hinkriegt!“ Problematisch für den Werner SC dürfte auch die erforderliche Auslagerung von Vormittagsgruppen werden, wenn die Schüler/innen demnächst kommen.

Frank Gründken verwies auf den Zensus von 2012, als für Werne dauerhaft nur eine Einwohnerzahl von 25.000 vorhergesagt wurde. „Jetzt liegen wir immer noch bei knapp 30.000. Wir müssen also immer wieder Anpassungen vornehmen“, sagte der Dezernent.

Jürgen Zielonka, ehemaliger langjährige Vorsitzender des Stadtsportverbandes Werne, beendete schließlich die Diskussionen: „Dass der TV Werne 03 die Halle an der Horster Straße zugesprochen bekommt, war Konsens im SSV, bei den Vereinen und in der Verwaltung.“ Und Gründken ergänzte: „Wir müssen alle enger zusammenrücken. Das wird nur gemeinsam gehen.“

Die Wienbrede-Turnhalle ist in einem desolaten Zustand. Ab 2025 müssen hierhin die Wiehagenschüler für den Schulsport ausweichen. Foto: Wagner

SSV-Vorstand wiedergewählt

Bei der Mitgliederversammlung wurde der bereits 2023 gewählte Vorstand im Amt bestätigt. Philipp Gärtner übernimmt für weitere zwei Jahre das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden, ebenso schenkten die Mitglieder Kirsten Masjoshusmann als Geschäftsführerin sowie Beate Schmidt als Beisitzerin das Vertrauen. Neue Kassenprüferin ist Katja Mertens (TV Werne), die Axel Brocke ablöst.

Positiv: Der Stadtsportverband konnte 160 neue Mitglieder in seinen 26 angeschlossenen Vereinen begrüßen. Im kreisweiten Sportabzeichen-Ranking verteidigte der SSV wiederum Platz eins.

Eingeladen hatte der SSV Werne den städtischen Jugendpfleger Jens Viandante und Anna Lewek, Koordinatorin Netzwerk Kinderschutz. Sie referierten über das Landeskinderschutzgesetz und die anstehenden Schutzkonzepte für Vereine. Geplant ist eine Kooperation zwischen Stadt, SSV und Vereinen. Angedacht ist die Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe – auch mit den Jugendvertretern der Vereine. „Wegschauen hilft nicht. Bei Verdachtsfällen im Bereich Kindeswohlgefährdung bieten wir Beratungen an“, so Jens Viandante abschließend.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Tanzpaar Jannis und Maryam Reher vor erstem Start in Werne

Werne. Am morgigen Sonntag, 6. Oktober, richtet der Tanzsportclub (TSC) Werne wieder seine alljährlichen Tanzsportturniere um die Christophorus-Pokale im großen Saal des Kolpinghauses aus. Um...

Musikfreunde Werne freuen sich auf „Jungstar am Klavierhimmel“

Werne. Mit Sonja Kowollik haben die Musikfreunde Werne einen aufstrebenden Star am Klavier verpflichtet. Das Konzert findet am Donnerstag, 10. Oktober, um 20 Uhr...

Br. Harald Weber ist neuer Guardian im Kapuzinerkloster in Werne

Werne. Nach dem plötzlichen Tod von Br. Norbert Schlenker übernimmt Br. Harald Weber übergangsweise das Amt des Guardians im Kapuzinerkloster in Werne. Bislang lebte...

TV Werne schlägt direkten Konkurrenten im Abstiegskampf

Werne. Die Oberliga-Volleyballerinnen des TV Werne haben ihr zweites Saisonspiel mit einem überzeugenden Sieg für sich entschieden. Gegen den TV Hörde II war die...