Dortmund/Werne. Bei der diesjährigen Vertreterversammlung der Dortmunder Volksbank am Abend des 24. Juni präsentierte Michael Martens den Vertreter/innen den Jahresabschluss 2023. Gemeinsam mit den Anwesenden warf der Vorstandsvorsitzende zudem einen Blick zurück auf die 125-jährige Geschichte der Bank. Wie bereits im Vorjahr waren dazu rund 400 Vertreter/innen und Gäste der Einladung in die Halle 1 der Westfalenhallen Dortmund gefolgt.
Blick zurück zu den Anfängen
Martens stellte seinen Rückblick auf die Anfänge und die Entwicklung unter das Motto „Aus Tradition entsteht Zukunft“. Unter dieser Überschrift war bereits der aktuelle Geschäftsbericht erschienen. „1899 bis 2024, das sind 125 Jahre Dortmunder Volksbank und damit zugleich auch 125 Jahre genossenschaftliche Wertegemeinschaft für den Wohlstand unserer Region“, fasste der Vorstandsvorsitzende zusammen. Er erinnerte daran, als am 7. Februar 1899 23 Dortmunder – vornehmlich Handwerker – die damalige „Gewerbebank“ gründeten. Ihr Ziel: „Selbsthilfe durch freiwillige Kooperation“.
Leistungsfähig und zukunftssicher wie nie zuvor
Auf dem Weg zur heutigen Größe lagen zwei Weltkriege, die Hyperinflation, eine Weltwirtschaftskrise, der Mauerfall, die Finanz- und Eurokrise, eine weltweite Pandemie sowie aktuell der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse resümierte Martens gegenüber den Vertreter/innen: „Dank verantwortungsbewusster Lenkung, konservativer Geschäfts-politik nach dem Genossenschaftsprinzip und wirkungsvoller Fusionen ist Ihre Dortmunder Volksbank aus allen Krisen der Vergangenheit gestärkt hervorgegangen und zeigt sich heute so leistungsfähig und zukunftssicher wie nie zuvor.“
Engagement für die Region
Diese Erfolgsgeschichte wäre ohne die engagierten Mitarbeiter/innen sowie die Menschen der Region nicht möglich gewesen. Deshalb wolle die Genossenschaftsbank auf verschiedenen Wegen etwas zurückgeben. Zum einen beteiligt man sich mit 200.000 Euro am Venture Fonds der TU Dortmund – das entspricht einem Euro pro Mitglied. Dieser Fonds hat sich zur Aufgabe gemacht, durch Erstfinanzierung und professionelle Begleitung erfolgversprechende Start-Ups in den Markt zu bringen. Zusätzlich wurde das reguläre jährliche Spendenaufkommen um weitere 250.000 Euro erhöht. In der Region Dortmund zum Beispiel schüttete die Bank fünf Mal 25.000 Euro – in Summe also 125.000 Euro – für gemeinnützige Zwecke aus. Das Geld kommt der Kinder- und Jugendhilfe, der Obdachlosenhilfe, der Tafel, dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst sowie der Lebenshilfe zugute. „Und auch unsere übrigen Niederlassungen sollen von unserem Jubiläum profitieren. Deshalb nehmen wir noch einmal weitere 125.000 Euro in die Hand, um in den Regionen Hamm, Kreis Unna und Ostvest in Summe fünf Vorhaben mit jeweils 25.000 Euro zu unterstützen“, so Martens.
Werte und Selbstverständnis in die Zukunft tragen
Der 44-jährige Michael Martens ist der sechste Vorstandsvorsitzende in der Geschichte der größten Genossenschaftsbank in NRW. Den Vertreter/innen machte er deutlich, dass die Dortmunder Volksbank es immer wieder geschafft habe, sich mit Entschlossenheit und Engagement an die sich ändernden Rahmenbedingungen anzupassen. Das müsse auch in Zukunft so sein. Dabei hob er insbesondere drei große Kernthemen hervor, die die Bank derzeit beschäftigen. Neben der Etablierung eines innovativen Mitgliederkonzepts und der stetig voranschreitenden digitalen Transformation ist dies die Weiter-entwicklung der eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten.
Geschäftszahlen 2023 – Bilanzsumme erneut über 10 Milliarden Euro
Anschließend präsentierte der gebürtige Dortmunder die Zahlen für das Geschäftsjahr 2023. Die Bilanzsumme beläuft sich demnach Ende 2023 auf 10,541 Milliarden Euro (2022 waren es 10,181 Milliarden Euro). Im gleichen Zeitraum sind die Kundeneinlagen um 366 Millionen Euro gestiegen. Sie belaufen sich aktuell auf 7,7 Milliarden Euro. Das Kreditgeschäft wuchs um 108 Millionen Euro beziehungsweise 1,4 Prozent auf mittlerweile 7,7 Milliarden Euro.
Entlastung und Wahlen des Aufsichtsrates
Traditionell ging es während der Vertreterversammlung um die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung des Jahresüberschusses, die Entlastung von Aufsichtsrat und Vorstand sowie die Wahlen zum Aufsichtsrat. Dabei wurden sowohl die Mitglieder des Vorstandes als auch die Mitglieder des Aufsichtsrates entlastet.
Mit der Vertreterversammlung endeten satzungsgemäß die Amtszeiten der Aufsichtsratsmitglieder Cornelia Helm, Martin Brandt, Christian Heumann und Christoph Knepper. Helm, Brandt und Heumann wurden wiedergewählt. Knepper scheidet auf eigenen Wunsch aus. Damit finalisiert er den gewünschten Abschmelzungsprozess im Aufsichtsrat. Das Gremium erreicht somit bereits im dritten Jahr nach der Fusion mit der ehemaligen Volksbank Kamen-Werne eG die Zielgröße von 15 Personen.
Verabschiedung Jubiläumsdividende und Gastvortrag zu KI
Die Vertreter/innen folgten dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat, eine Basisdividende von 3,0 Prozent sowie zusätzlich einen 1,25-prozentigen Jubiläumszuschlag – in Summe also eine Gesamtdividende in Höhe von 4,25 Prozent – auszuschütten.
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Vertreterversammlung hielt Axel Berger einen Vortrag zum Thema „Wie ChatGPT und KI die Welt verändern – und was man jetzt tun sollte“. Der Digitalcoach und Autor vermittelte anhand vieler Praxisbeispiele die aktuellen und zukünftigen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz.