Werne. Katharina von Essen ist die sportliche Heldin der Lenklarer Reitertage. Mit einem überwältigenden schnellen Bilderbuchritt setzte sich die Amazone beim Großen Preis auf ihrer Stute C-Lona NRW gegen ihre beiden Konkurrenten beim Stechen durch und sorgte damit für „Frauenpower“ im Parcours.
Marco Kutscher und Markus Renzel hatten es ebenfalls geschafft, sich mit jeweils zwei Pferden für die Siegerrunde zu qualifizieren. Alle Reiter absolvierten auch den zweiten Umlauf fehlerfrei. Aber die beiden Reiter mussten sich dem Tempo von Katharina von Essen geschlagen geben.
Wie anspruchsvoll der finale Wettbewerb innerhalb der bundesdeutschen Reitsportszene ist, machte Bürgermeister Lothar Christ in seinem Grußwort vor großer Zuschauerkulisse auf dem Turniergelände der Familie Gripshöver deutlich. Maximal bei fünf Turnieren pro Saison werde ein Vier-Sterne-S-Springen organisiert.
Am Start waren 42 Reiter, die auf nationale, internationale und sogar olympische Erfolge verweisen können. Schon der 450 Meter lange Normalparcours erwies sich für die meisten Teilnehmer als hohe Herausforderung. Von den Teilnehmenden schafften lediglich drei Reiter mit fünf Pferden den ersten Umlauf fehlerfrei und sicherten sich damit den Einzug ins Stechen.
Als besonders schwierig erwies sich eine zweifache Kombination gleich zu Beginn des Parcours. Die Hindernisfolge musste leicht schräg angeritten werden. In vielen Fällen führte die daraus resultierende Folge der Galoppsprünge zu Abwürfen, die sich in Strafpunkten niederschlugen.
Gleich zu Anfang setzten die beiden ersten Starter Marco Kutscher auf Karajan, einen zehn Jahre alten Hannoveraner Hengst, und Markus Renzel auf Pikeur Lemar, einen neun Jahre alten Westfalen-Wallach, die Akzente. Kutscher und Renzel schafften auf Anhieb den Umlauf fehlerfrei.
Auch mit ihren beiden anderen Pferden, dem elf Jahre alten Hengst Aventador S und dem 12-jährigen Holsteiner-Wallach Canmore, blieben sie fehlerfrei und hätten damit im Stechen die vier Plätze unter sich ausmachen können.
Wäre da nicht Katharina von Essen gewesen. Ihr Null-Fehler-Ritt katapultierte sie in die Siegerrunde und verhalf damit den Reitertagen zu einem sehr spannungsvollen Finale. Zunächst starteten die männlichen Konkurrenten mit ihren beiden ersten Pferden. Dann folgte von Essen. Ihre Zeit von 44,92 Sekunden setzte Renzel und Kutscher unter Druck. Sie erreichten die Rekordzeit der Amazone nicht und hatten außerdem je einen Abwurf zu verzeichnen.
Das Publikum bekundete mit intensivem Beifall die Leistung von Reiterin und Stute.