Werne/Stockum. „Fast 5 Jahre Warten reicht!“ – Deutliche Kritik richteten Stockumer Eltern Mitte November 2023 an das Bistum Münster und die Stadt Werne mit Blick auf die Hängepartie zur Zukunft der Kita St. Sophia. Jetzt gibt es endlich „grünes Licht“ für den ersehnten Neubau.
Und nicht nur das: Mit Blick auf den im Kindergartenjahr 2027/28 geltenden Anspruch auf Inklusion soll die Kita St. Sophia zum Modellprojekt werden. Das teilte Dezernent Frank Gründken am Mittwoch (21.02.2024) im Bezirksausschuss mit.
Bereits Ende des Jahres waren sich Politik und Verwaltung über den Erhalt der Einrichtung einig und das Container-Provisorium, liebevoll „rote Villa“ genannt, aufzulösen. In den weiteren Wochen sind die entscheidenden Schritte gelungen. Die Stadt Werne übernimmt eine Bürgschaftserklärung und zahlt auch eine höhere Mietpauschale.
Die Katholische Kirchengemeinde St. Christophorus, Trägerin der Einrichtung, hat mit der Firma Haske Bau GmbH & Co. KG einen Investor mit Kitabau-Erfahrung gefunden. Da die Kosten über Mietzahlungen refinanziert werden, verlangt der Investor für den evtl. eintretenden Fall der Nichtzahlung der Trägerin vor der Stadt Werne einen Garantievertrag (Bürgschaft). Sollte letztlich der Stadtrat zustimmen, könnte unmittelbar im Anschluss mit den weiteren Maßnahmen begonnen werden.
„Wir zahlen auf Basis des Kita-Jahres 2024/25 mit 13,45 Euro pro Quadratmeter auch eine höhere Mietpauschale. Vom Land NRW kriegen wir aktuell 10,32 Euro erstattet“, berichtete Frank Gründken. Der Stadt Werne sei es ein Anliegen, bei Kita-Neubauten gleich den Inklusionsgedanken umzusetzen. „Daher hat der Neubau der Kita. St. Sophia auch Modellcharakter. Wir erweitern die Einrichtung um eine Gruppe. Das ist auch mit unserer Kita-Bedarfsplanung kompatibel, weil wir spätestens ab 2027 diese inklusive Gruppe benötigen. Der Hintergrund ist, dass Kinder mit Behinderungen auch vor Ort in einen Kindergarten gehen sollen“, erläuterte Gründken weiter.
Von den Mitgliedern des für Stockumer Belange zuständigen Bezirksausschusses kam Zustimmung für die Pläne. Die weitere Beratungsfolge: Jugendhilfe-Ausschuss (05.03.2024), Haupt- und Finanzausschuss (13.03.2024) und schließlich Stadtrat (20.03.2024).
Hintergrund
Seit langer Zeit ist das ursprüngliche Kita-Gebäude wegen eines Wasserschadens und Schimmelbefalls nicht nutzbar. Im April 2021 wurde deshalb das Provisorium „Rote Villa” an der Graf-von-Westerholt-Straße eröffnet. Nun erfolgte also der Durchbruch zum Neubau der Kita St. Sophia in Stockum.