Kreis Unna. Bei der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna (VKU) werden die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Das Unternehmen hat angekündigt, Schritt für Schritt die derzeit genutzten Dieselbusse durch Elektrobusse zu ersetzten. Eine Maßnahme, die am Betriebshof in Kamen zu längeren Baumaßnahmen führen werden.
Seit Beginn vergangenen Jahres ist die VKU mit neuem Logo unterwegs, um optisch noch näher an das Erscheinungsbild des Kreises Unna zu rücken. Ende 2023 gab es zudem personelle Veränderungen, denn Kreisdirektor Mike-Sebastian Janke ist mit der Geschäftsführung des Unternehmens betraut worden. Nun steht der nächste große Schritt an.
In diesem Jahr sollen Bereiche des VKU-Betriebshofs in Kamen so umgebaut werden, dass dort schon bald Elektrobusse geladen werden können. Über die technischen und infrastrukturell erforderlichen Umbaumaßnahmen informierte die VKU am Mittwochabend im Rahmen einer Veranstaltung, zu der auch die direkten Anwohner eingeladen waren.
„Wir haben Spannendes vor“, so Mike-Sebastian Janke bei der Vorstellung des Projekts, das dabei helfen soll, die Mobilität im Kreisgebiet neu zu definieren. „Wir wollen und wir müssen uns elektrifizieren. Das bedeutet, dass sukzessive jeder Bus auf einen Elektroantrieb umgestellt wird“, kündigte der Kreisdirektor und VKU-Geschäftsführer. Dies sei nicht nur im Hinblick auf die Umwelt wichtig, sondern trage auch zu einer Reduzierung der Geräuschimmissionen bei.
56 Omnibusse sind am 1909 in Betrieb genommenen Standort der Lünener Straße derzeit positioniert. 200 der insgesamt 340 Mitarbeitenden der VKU starten dort in ihren Arbeitstag. Um eine Ladestruktur zu schaffen, müssen auf dem historisch gewachsenen Betriebshof die Unterstellhallen abgerissen werden, wie VKU-Betriebsleiter Klaus Matthies erklärte.
Ein reiner Umbau sei nicht möglich, denn die notwendige Höhe für Elektrobusse, die von oben aufgeladen werden, bieten die Hallen nicht. Zudem sei die Statik nicht für die Aufnahme der erforderlichen Ladeeinrichtungen geeignet, schilderte Klaus Matthies. Beginnen sollen die Umbaumaßnahmen in der Werkstatt, die unter anderem einen neuen Stromanschluss und größere Tore bekommen wird. Das Investitionsvolumen für die gesamte Maßnahme wird laut VKU-Betriebsleiter bei „deutlich über 15 Millionen Euro“ liegen. Der Großteil soll vom Land NRW finanziert werden. Hinzu kommen die Kosten für die neuen Busse, die der Kreis auf 12 Millionen Euro beziffert.
Der Bauantrag bei der Stadt Kamen ist gestellt, die Baugenehmigung liegt noch nicht vor. Dass das Unternehmen von einer Bewilligung ausgeht, zeigt, dass bereits 19 Busse mit batterieelektrischem Betrieb bestellt sind. Die ersten drei davon werden im kommenden Juli geliefert, Ende des laufenden Jahres werden sechs weitere Busse in Kamen ankommen. Die Arbeiten sollen – nach erteilter Genehmigung – möglichst im kommenden Sommer beginnen und Ende 2025 beendet sein.