Werne. Das markante, gelb geklinkerte Postgebäude an der Alten Münsterstraße wird seit geraumer Zeit kaum noch genutzt. Jahrzehntelang haben die Werner Bürger/innen dort Briefmarken gekauft, Pakete und Päckchen aufgegeben, ihre Postfächer geleert oder die Postbank genutzt.
Rund 60 Jahre nach dem Bau soll es nun dem Wohnerlebnis „Alte Post“ weichen und einem Neubau für 22 öffentliche geförderte und fünf frei finanzierten Wohnungen Platz machen.
Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung stellte Architekt Lothar Steinhoff am Mittwoch, 29. November 2023, in einem Video erste Ideen für den Gebäudekomplex für Innenstadt nahes Wohnen vor, das die Investoren Frank und Michael Lorenz dort errichten lassen wollen.
Das Grundstück mit dem Altbestand ist demnach 2.168 Quadratmeter groß und soll mit einem dreigeschossigen Gebäude in etwas „aufgeklappter U-Form“, so Steinhoff, bebaut werden. Unter den Arkaden im Erdgeschoss sollen sich auf 650 Quadratmetern Ladenlokale, Arztpraxen oder Kleingewerbe ansiedeln können.
In den zwei Etagen darüber sind Wohneinheiten verschiedener Grundrissgrößen von 51 und 94 Quadratmetern vorgesehen. Sie alle sind öffentlich geförderter Mietraum. Im Staffelgeschoss oben finden sich schließlich fünf Wohneinheiten mit Größen zwischen 79 und 131 Quadratmetern. Die Höhe des neue Gebäudes mit Flachdach bleibt mit 12,80 Metern unter der Höhe des Bestandsgebäudes von 15,80 Metern.
Eine Tiefgarage soll einen Teil der Fahrzeuge der Hausbewohner aufnehmen. Angesichts der unmittelbaren Nachbarschaft zum Busbahnhof und der fußläufigen Nähe zur Innenstadt hoffen die Planer, dass die Stellplatzberechnung auskömmlich ist.
Für die 22 Wohneinheiten mit öffentlicher Förderung sind 22 Stellplätze vorgesehen. Für die fünf frei finanzierten größeren Wohnungen im Staffelgeschoss gilt ein Schlüssel von 1,5 Stellplätzen pro Wohnung (8 Stellplätze). Hinzu kommen weite 22 Stellplätze für die Gewerbeflächen im Erdgeschoss. Der Gesamtbedarf von 52 Plätzen überschreitet die 47 auf dem Grundstück möglichen um fünf, die folglich abgelöst werden müssten.
Der Neubau erfüllt mit Wärmepumpe, Photovoltaik und Geothermie die Erfordernisse des Klimaschutzes. Die Frage von Christoph Schade (Grüne), ob das Gebäude mit Blick auf die kommunale Wärmeplanung Nahwärme tauglich wäre, bejahte der Architekt.
Im Ausschuss kam der Zuwachs von 22 öffentlich geförderten Wohneinheiten bei allen Fraktionen gut an.