Werne. Eine Diskrepanz zwischen den Inzidenzwerten des Kreises Unna (36,48) und des RKI (etwas über 25), sorgte am Wochenende zunächst für Verwirrung. Ursache für die unterschiedlichen Werte sei eine Störung im elektronischen Meldeweg des Robert-Koch-Instituts (RKI) gewesen. Dieser habe drei bis vier Tage nicht richtig funktioniert, erläuterte Gesundheitsdezernent Uwe Hasche in der Telefon-Pressekonferenz. „45 Fälle wurden so nicht übermittelt“, hieß es. Ursache für den fehlerhaften Datentransport war demnach ein Softwareproblem.
Sowohl die manuellen täglichen Berechnungen des Unnaer Gesundheitsdezernenten, als auch die des RKI beruhen auf den Daten des Kreisgesundheitsamtes. „Unsere Zahlen sind richtig, wir sehen Handlungsbedarf“, machte Hasche deshalb angesichts der gestiegenen Werte klar. Deshalb habe man am Sonntag unmittelbar reagiert und präventiv alles getan, versicherte er. Auf die konkreten Schutzmaßnahmen habe man sich nach reiflicher Überlegung gestern Abend in einer Sitzung im Kreishaus geeinigt.
„Die Maßnahmen sind verhältnismäßig“, meinte Hasche besonders mit Blick auf die Empfehlung, an die Schulen nur im Klassenverband zu unterrichten. Denn es mache einen Unterschied, ob bei einem positiven Fall eine Klasse oder eine ganze Jahrgangsstufe betroffen sei. „Je mehr Kinder, je größer der Aufwand bei der Rückverfolgung und je größer der Schmerz, wenn Urlaubspläne betroffen seien. Ähnliches gilt für die Kitas.
Ausnahmen von den genannten Obergrenzen der Corona-Schutzverordnung sind zwar möglich, es müsse aber vorher ein schlüssiges Konzept vorgelegt werden. „Großveranstaltungen sind nicht adäquat“, mahnte der Dezernent gleichwohl nachdrücklich. Um 17.30 Uhr ist eine Telefonkonferenz der Behörden geplant.