Werne. Völlig entkernt und mit freier Sicht auf die vielteilige Dachstuhlstruktur wartet das denkmalgeschützte Haus Burgstraße 13 seit drei Jahren unverändert auf Baufortschritte in Sachen Sanierung. Jetzt scheint sich jedoch ein Ende der Warteschleife abzuzeichnen. Im Ausschuss für Stadtentwicklung, Planung, Umwelt und Verkehr äußerte sich Petra Göbel (Leitung Abteilung Bauordnung und Denkmalschutz) vorsichtig aber begründet optimistisch.
„Es bewegt sich etwas, der Bauherr hat noch Interesse und der Architekt hat Zug dahinter“, lautete die Botschaft an die Politik. Die Genehmigung für das Ende Mai beantragte Bauvorhaben sei am 22. Juli erteilt worden, teilte sie mit. Aktuell würden Statik und Wärmeschutzmaßnahmen berechnet und der Einsatz der verschiedenen Gewerke organisiert, hieß es sinngemäß. Die Sanierungsmaßnahme werde mit der Unteren Denkmalbehörde und dem LWL abgestimmt. Die Tauben, die sich in dem Gebälk eingenistet haben, würden noch in diesem Monat entfernt und das Gebäude verschlossen.
Das historische Fachwerkhaus in der Burgstraße ist nicht das einzige Sorgenkind, wenn es um Denkmalschutz geht. So musste die Stadt die Rochuskapelle an der Lünener Straße im vergangenen Jahr wegen Schimmelbefalls schließen. Doch auch hier hatte Petra Göbel eine positive Nachricht für die Runde. Die kleine Kapelle, die von der Martinsgesellschaft Lenklar-Brederorde seit langem betreut wird, ist wieder geöffnet. Weil mehrere Gläubige nach Messen über Atembeschwerden berichtet hatten, wandte man sich an die Stadt als Eigentümerin. Der Schimmel, der sich unter dem vorhandenen PVC-Belag gebildet hatte, ist inzwischen beseitigt. Was aus dem Steinboden aus der Bauzeit der Kapelle um 1885 wird, der darunter zum Vorschein kam, ist noch ungewiss. Hier müssen zunächst die Kosten ermittelt und etwaige Förderungsmöglichkeiten abgeklopft werden.
Dass sich in Wernes historischer Innenstadt mehr und mehr sorgfältig restaurierte Fassaden in alter Bausubstanz zeigen, liegt nicht nur an engagierten Eigentümern sondern auch an Zuschüssen, die die Stadt für diese Zwecke gewährt. „Das Fassadenprogramm ist ein Erfolg“, bilanzierte Petra Göbel im Ausschuss. Immerhin wurden daraus bereits 30.000 Euro für die Sanierung von Fassaden (Farbe, Fenster, Dachsanierung, Taubenabwehr etc.) ausgezahlt. Allein 2020 seien für neue Anträge zwischen 550 und 10.000 Euro Zuschüsse geflossen.