Sonntag, April 27, 2025

SSV Werne: „Alte Hasen“ machen Platz für „Junge Wilde“

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Werne. Generationswechsel beim Stadtsportverband (SSV) Werne: Nach 26 Jahren räumte nicht nur der Vorsitzende Jürgen Zielonka seinen Platz, auch Mathias Reimann als sein Stellvertreter zog sich vorzeitig zurück. Die „alten Hasen“ übergaben den Staffelstab an Markus Schnatmann und Philipp Gärtner, die am Montag (19.06.2023) im Kolpingsaal gewählt wurden.

Bekannt war, dass Wernes neuer Veranstaltungsmanager Markus Schnatmann für die Nachfolge von Jürgen Zielonka bereit stehen würde. Überraschend kam der um ein Jahr vorgezogene Rückzug von Mathias Reimann, der nun durch Philipp Gärtner ersetzt wird. Der 34-Jährige ist nicht nur Filialleiter der Volksbank in Werne, sondern sitzt auch seit 2020 für die CDU im Stadtrat und fungiert als stellvertretender Vorsitzender im Schul- und Sportausschuss. „Ich möchte die Vernetzung von Politik, Sport und Verwaltung verbessern“, versprach Gärtner.

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Mehrfach anhaltenden Applaus gab es für Jürgen Zielonka, der in mehr als einem Vierteljahrhundert an der Spitze des Verbandes wahrlich viel erreicht hat. Er erinnerte an die Anfangszeit, als der Werner Sport mobil machte und gegen die geplante Einführung von Nutzungsgebühren für die Sporthallen protestierte – mit Erfolg. Auch, dass das Sportdezernat sich um die Millionenförderung für das Sportzentrum Dahl bemühte, ging auf Zielonkas Kappe.

Mit einer launigen Rede verabschiedete sich Jürgen Zielonka nun, kündigte aber an, dem neuen Vorstand mit Rat und Tat weiter zur Seite zu stehen. „Es gab Höhen und Tiefen. Wir haben – als Team – vieles erreicht, auf das wir stolz sein können. Ich würde mich freuen, wenn es so weiter geht“, sagte der scheidende SSV-Chef, der mit 26 Jahren Amtszeit seinen Vorgänger Gregor Götz (19 Jahre) übertrumpfte. Das sei immer sein Ziel gewesen, meinte Zielonka mit einem Augenzwinkern.

Der neue SSV-Vorstand mit (von links) Ulrike Miggel, Kirsten Masjoshusmann, Ehrenmitglied Mathias Reimann, Philipp Gärtner, Markus Schnatmann, Ehrenvorsitzender Jürgen Zielonka, Marion Stegeman, Beate Schmidt sowie Geschäftsstellenmitarbeiterin Dorothee Humsberger. Foto: Wagner

Elf Jahre hat Mathias Reimann, der bekanntlich im nächsten Jahr auch als Vorsitzender des TV Werne 03 ausscheiden wird, Jürgen Zielonka als stellvertretender Vorsitzender begleitet. Der frisch gewählte neue Vorsitzende Markus Schnatmann dankte auch ihm für die geleistete ehrenamtliche Arbeit. Der 38-Jährige bemühte die „großen Fußstapfen“, vor denen er nun stehe. Schnatmann nahm den Ratschlag Zielonkas an, auf die Vereine zuzugehen, ein offenes Ohr zu haben sowie ein offenes Wort zu führen.

In seiner ersten Amtshandlung schlug der neue SSV-Chef vor, Jürgen Zielonka zum Ehrenvorsitzenden und Mathias Reimann zum Ehrenmitglied zu ernennen. Die 54 anwesenden Vereinsvertreter stimmten zu. Zur neuen Geschäftsführerin – dieses Amt hatte zuvor Markus Schnatmann inne – wählten die Delegierten Geschäftsstellen-Mitarbeiterin Kirsten Masjoshusmann.

Kurz vor ihrem Rückzug aus der ersten Reihe hatten Zielonka und Reimann noch einen Kooperationsvertrag zwischen SSV und Stadt Werne schriftlich fixiert. „Dieses Dokument ist für den neuen Vorstand wichtig, da Leistungen und auch Zuschüsse an den SSV nun verbindlich geregelt sind“, betonte Zielonka. Gleichzeitig sei der finale Entwurf der „Sportstättenerhebung“ fertig. Die Ergebnisse sollen in der ersten Sitzung des Schul- und Sportausschusses nach der Sommerpause vorgestellt werden. Ob dieses Papier auch Forderungen der Sportvereine an Verwaltung und Politik enthält, wurde gestern nicht bekannt.

Vorwürfe des SV Stockum sorgen für Unruhe

In einer harmonischen Versammlung sorgte Mohammed Amer, Vorsitzender des SV Stockum, für einen Zwischenruf. Kurz vor dem Wahlprozedere monierte er im Namen der Kanu- und Bogensportabteilung die aus seiner Sicht vorhandene Benachteiligung seines Vereins. „Wir sind in unserer Existenz bedroht. Ich habe das Gefühl, dass man den SV Stockum weg haben will. Der neue Vorsitzende muss sich für alle einsetzen“, schimpfte er.

Hintergrund: Schon lange befindet sich die Kanusportabteilung in Gesprächen mit der Stadt Werne um eine Nachnutzung einiger Räume im alten Lehrschwimmbecken als Vereinsheim. Zu Details wollte sich der Vorsitzende Christian Weinreich, gleichzeitig für die UWW aktiv im Politikgeschehen, dann öffentlich nicht weiter äußern und lieber „in kleiner Runde darüber sprechen“.

Kai Wirdemann, Vorsitzender der Bogensport-Abteilung, berichtete von Plänen, den alten Tennenplatz samt Gebäude übernehmen zu wollen. Da aber dort „wilde Wiese“ entstehen soll – wie schon lange geplant – sei die Anlage dann nicht wettbewerbsfähig. Und die Miete für die Räumlichkeiten sei zu hoch. Wirdemann hatte auf eine kostenlose Übernahme gehofft.

Die Vorwürfe wollte Jürgen Zielonka so nicht im Raum stehen lassen. „Mit Initiativen müssen die Vereine auch auf den Stadtsportverband zugehen. Die Problematik der Bogensportler war uns nicht bekannt“, so der neue Ehrenvorsitzende. Er regte einen Ortstermin an, damit der SV Stockum sein Konzept vorstellen könne. Dieser habe seine Pläne aber nicht weiterverfolgt, hieß es. So verstummte die Kritik während der Versammlung schnell wieder.

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