Werne. Hol di fast, die älteste Karnevalssitzung der Kolpingsfamilie, ist es auch in ihrer 60.+2. Auflage gelungen, das Publikum nach langer Corona-Pause wieder zu begeistern – das war das Ziel und wurde von Beginn an perfekt umgesetzt. Die Sitzung voller Musik, Humor und Show ließ das Kolpinghaus aus allen Nähten platzen.
„Wir freuen uns, endlich wieder feiern zu dürfen“, erklärte Sitzungspräsident Jörg Weber. Die Organisatoren hatten ein erstklassiges Programm auf die Beine gestellt und servierten den rund 400 Zuschauern viele Lachsalven, Tanzeinlagen und gute Stimmung, wohin man schaute.
Wer glaubte, die Organisatoren um Sitzungspräsident Jörg Weber würden es nach Corona ruhig angehen lassen, der irrte sich gewaltig. Im ausverkauften Kolpingsaal jagte am Freitag (10.02.2023) ein Höhepunkt den nächsten. Bekannte rheinische Karnevalsgrößen gehörten genauso zum Programm wie Lokalmatador Bernd vom Bauhof alias Bernd Heimann, der das Stadtgeschehen gewohnt scharfzüngig auf die Schippe nahm.
Mit Partymusik stimmten die „Dröpkes“ aus Mönchengladbach auf den Abend ein. Ob „Halleluja“ oder „Kölsche Jung“, die stimmungsvollen Hits der Band Brings waren – spätestens da waren die Narren und Närrinnen außer Rand und Band.
Auch der seit vielen Jahren befreundete Karnevalsverein Neustadtfunken Opladen, der einmal mehr mit furiosen Tanzeinlagen begeisterte, war wieder mit von der Partie. „Die hat damals noch Altbürgermeister Meinhard Wichmann, der ebenfalls aus Opladen stammt, nach Werne geholt“, erinnert Weber.
“Wir geben jetzt so richtig Gas und feiern 60 Jahre Hol di fast“ – so lautete das Motto des Abends. Dieses Versprechen wurde in jedem Fall eingehalten. Der Karneval ist in der Lippestadt zurück.
Kritische Töne zum lokalen Geschehen in der Lippestadt verbreitete wieder einmal „Bernd vom Bauhof“. Die aktuellen Themen: das sich immer drehende Personalkarussell der Stadt Werne, die geplante Surfworld, die Lokalpolitiker (die Fahne im Wind) sowie das anstehende Stadtspiel für 400 Jahre Stadtprozession. „Bei mir würde es sogar eine Schlacht um Werne geben. Es soll ja schließlich ein Historienspektakel werden: „Wir für Werne“ gegen die BIN. Um eine reale Kampfszene darzustellen, wäre Dechant Jürgen Schäfer auch bereit, St. Johannes in Schutt und Asche legen zu lassen, betonte Bernd vom Bauhof. Die Lacher hatte er wie immer auf seiner Seite. Bürgermeister Lothar Christ und die heimische Politik kamen in seinen Ausführungen nicht zu kurz.
Viele Fotos zum Kolpingkarneval finden Sie in unserer Bilderstrecke.