Werne/Rünthe. Stolze 350 Kubikmeter Beton sind am Freitag zur Brückenbaustelle an der Lippe transportiert und direkt verarbeitet worden. Nachdem Anfang Juli mit großem Aufstehen drei XXL-Stahlträger für die Übergangsbrücke an der B233 angebracht worden waren, lockte das Geschehen jetzt kaum Zaungäste.
Für die Betonarbeiten am Überbau musste die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr im Gegensatz zum Juli auch keine Sperrung der Brücke über die Lippe zwischen Bergkamen-Rünthe und Werne einrichten. „Wir stellen hier im Prinzip die Brückenplatte her. Von der Brückenmitte aus wird mit zwei Pumpen von den Köpfen der Widerlager aus betoniert“, schildert Simon Lohmann, einer der zuständigen Bauleiter. Das Ganze geschieht stets in mehreren Schritten. „In der Mitte legen wir eine Lage vor, damit der Druck des Frischbetons nicht zu groß wird. Dann wird nach knapp 90 Minuten eine zweite Schicht nachgelegt, welche dann von den Kollegen mit den Rüttelflaschen ineinander verzaht wird“, so Lohmann.
Feinarbeit an der Oberfläche
Im dritten Schritt geht es dann an die Feinarbeit. Dabei kommen die Rüttelbohlen zur Fertigung der Flächen für eine optimale Oberflächenverdichtung zum Einsatz. Dann folgen die Kollegen auf den Maschinen, die an Bodenpoliturmaschinen erinnern. Diese kümmern sich darum, dass die Oberfläche noch einmal geglättet wird. Auch dient dies der Verdichtung der Betondecke.
Ein Kubikmeter Beton wiegt 2,4 Tonnen, etwa 350 Kubikmeter sind am Freitag bei der Baustelle verarbeitet worden. „Da kommt schon was zusammen“, sagt Betonpumpenmaschinist Ralf Mainzer mit Blick auf die regelmäßig an- und abfahrenden Fahrmischer. Fast 30 Arbeiter sind am Freitag im Einsatz. „So eine große Aktion wie heute funktioniert nur, wenn ein Rad ins andere greift. Und das ist hier der Fall“, sagt Mainzer zum Zusammenhalt der Arbeiter.
Wenn in etwa zehn Tagen genügend Feuchtigkeit aus der Schicht gezogen ist, wird die Fläche mit Kugelstrahlgeräten bearbeitet. Vorher wird der Bereich mit Folien abgedeckt. Der Bauleiter erklärt: „Etwas Regen wäre nicht schlimm, aber zu viel Sonne – wie zuletzt – wäre nicht gut, weil der Beton dann austrocknen und Risse bekommen könnte.“ Die jüngste Hitzewelle war auch der Grund, warum die Betonierarbeiten noch nicht stattgefunden haben. So gesehen waren die 20 Grad am Freitag perfekt.