Werne. Pünktlich um 12 Uhr am Sim-Jü-Samstag (22. Oktober 2022) läuten die Glocken von St. Christophorus wieder das Werner Traditionsvolksfest ein. Doch anders als per Knopfdruck wird das Geläut dann mit der Hand bewegt – dem sogenannten Beiern. Für den alten Brauch des Anschlagens der Glocken sind gleich mehrere „Glöckner“ notwendig.
Dieses Läuten nach alter westfälischer Art werde in Werne nur noch zu Sim-Jü oder anderen seltenen Anlässen ausgeübt, kündigten Pfarrdechant Jürgen Schäfer und Kantor Dr. Hans-Joachim Wensing am Donnerstag im Mediengespräch an und freuten sich schon auf das melodische Sim-Jü-Startsignal vom Turm der Pfarrkirche.
Extra-Gottesdienst mit viel Musik
Und es gibt in der Pfarrgemeinde St. Christophorus am Kirmes-Samstag noch mehr Musik zu hören. In dem zusätzlichen Samstags-Gottesdienst um 17 Uhr dürfen sich die Kirchenbesucher auf die Beiträge des Rheinischen Oratorien Orchesters und des Kirchenchores Vocapella freuen. Es werden Chorsätze und Motetten des spätromantischen Komponisten Ernst Kraus (1867 bis 1945) zu hören sein, sagte Dr. Wensing zum Programm.
Ziel sei es auch, den etwas in Vergessenheit geratenen österreichischen Komponisten wieder bekannter zu machen, betonte Wensing. „Es macht Spaß, so tolle Dinge zu heben“, sagte er zur Auswahl und versprach einen fulminanten Instrumentalauftritt mit Streichern, Hörnern und Klarinetten.
Am Sonntag um 10 Uhr feiern die katholischen und evangelischen Gläubigen traditionelle ihren ökumenischen Gottesdienst. Weil die Sim-Jü-Kirmes wie schon 2021 auch diesmal ohne Fest- und Partnerschaftszelte auskommen muss, wird der gemeinsame Gottesdienst unter dem Dach des Auto-Skooters Petter auf dem Hagen gefeiert.