Werne. Der Löschzug 1 Stadtmitte sowie der Löschzug 3 aus Stockum wurden gestern (10.10.2022) zu einem Wohnhausbrand in der Straße Heitkamp alarmiert. Im Mittelpunkt stand die Rettung eines Bewohners aus den Flammen.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung fuhr die Freiwillige Feuerwehr die Einsatzstelle ab der Straße Baaken auf Sicht an. Die Erkundung von Feuerwehr-Chef Thomas Temmann bestätigte einen Zimmerbrand in voller Ausdehnung.
„Vier Angehörige konnten sich selbst vor den Flammen in Sicherheit bringen, teilten jedoch mit, dass sich noch eine vermisste Person wahrscheinlich im Erdgeschoss befinden würde“, schilderte Temmann die Lage vor Ort.
So konzentrierten sich die Einsatzkräfte zunächst auf die Menschenrettung im Erdgeschoss. Parallel zu diesen Maßnahmen wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, da die Flammen aus dem Brandraum unter das Dach schlugen und auf den Dachstuhl überzugreifen drohten.
„Ein Trupp unter atemluftunabhängigem Atemschutz fand die vermisste Person sehr schnell im Flur und brachte sie ins Freie“, berichtete Temmann weiter. Der Rettungsdienst aus Werne versorgte unmittelbar den schwer verletzten Mann im Rettungswagen.
Ein zweiter Trupp verschaffte sich ebenfalls vom Hinterhof aus Zugang zum Gebäude und durchsuchte systematisch mit der Wärmebildkamera das Erdgeschoss sowie das Dachgeschoss nach weiteren Personen.
Der erste Angriffstrupp ging nach der Menschenrettung sofort zur Brandbekämpfung im Innenangriff über. „Erfolgreich konnten wir zwischenzeitlich von außen einen ersten Löschangriff starten und so die extrem hohen Temperaturen im Brandraum reduzieren“, so Thomas Temmann weiter. Um ein Überschlagen der Flammen auf den Dachstuhl zu verhindern, sei von außen der Dachüberstand abgelöscht und gekühlt worden.
Der Rettungshubschrauber Christoph 8 aus Lünen, der zwischenzeitlich auf einer Wiese gelandet war, brachte den verletzten Bewohner in eine Spezialklinik im Ruhrgebiet.
„Aufgrund der starken Rauchentwicklung herrschte im gesamten Gebäude eine sogenannte Nullsicht. Mehrere nachrückende Trupps unter Atemschutz bekämpften von innen den Brand und konnten diesen schnell unter Kontrolle bringen“, erläuterte der Feuerwehr-Chef. Die Überreste der verbrannten Gegenstände wurden ins Freie gebracht und dort abgelöscht.
Die Brandstelle wurde durch die Kriminalpolizei beschlagnahmt, um die Ursache für das Feuer zu ermitteln. Ergebnisse der Untersuchungen liegen noch nicht vor.