Horst. Zum zehnten Geburtstag des Fördervereins Dorfgemeinschaf Horst und Wessel e. V. und des Kindertagesstättenvereins St. Marien Horst e. V. am 26. Juni 2022 wurde mitten auf dem Dorfplatz eine Stele errichtet. Nun hat sie einen Namen.
Die Stele hat die Bauform einer allseits bekannten „Persiluhr“, die häufig auf Marktplätzen oder an Eingängen zu Fußgängerzonen zu finden ist. Ein solcher Werbeträger aus den 1950er Jahren ist heute schon als Kultsäule einzuordnen.
Die Idee zu einer vergleichbaren Horster Stele ist 2020 im Vorstand des DGH geboren. Der Bau und die Gestaltung ist natürlich ein Gemeinschaftswerk von Vereinsmitgliedern und Horster Unternehmen. Die Aufstellung der Stele wurde bereits bei der Gestaltung des Dorfplatzes in 2020/2021 eingeplant und vorgesehen. Zum Jubiläum wurde ein Wettbewerb zur Namensgebung des Werbeträgers für Horst ausgelobt. Die Gewinner gaben ihm den Namen Dorfuhr.
Beschreibung der Dorfuhr
Die Ausrichtung der Dorfuhr, mit der quadratischen Grundfläche von einem Meter mal einem Meter, ist genau nach den Himmelrichtungen erfolgt. Die Stele steht auf einem leicht erhöhten Podest mit einem Stahlbetonfundament von größer einem Kubikmeter. Das neue Wahrzeichen von Horst hat eine Gesamthöhe von fast sechs Metern und ist gleichhoch mit den umliegenden Gebäuden. Die Himmelsrichtungen sind auf dem Boden durch Edelstahlplatten gekennzeichnet. Im weiteren Verlauf zu den Edelstahlplatten weisen die Beton-Regenrinnen, bis zu den Außenseiten des Dorfplatzes, in die jeweilige Himmelsrichtung.
Auf der Spitze, über den Uhren, ist ein Edelstahlring aufgesetzt. Dadurch wird die Möglichkeit gegeben, Segeltücher als Sonnenschutz von dem Edelstahlring zu den Außenrändern des Dorfplatzes zu spannen. Dies hat eine ähnliche Wirkung wie ein aufgespannter Fallschirm.
Die vier darunter zu sehenden Uhren haben einen Außendurchmesser von je 60 cm. Es gibt drei unterschiedliche Ziffernblätter: einmal (Süden) mit römischen Ziffern einmal (Osten) mit arabischen Ziffern und zweimal (West und Nord) mit Strichcode. Die Uhren werden impulsgesteuert von einer Zentraluhr. Diese ist in der Verteilung im Hausanschlussraum des Dorfgemeinschaftshauses angeordnet. Uhren desselben Herstellertyps findet man auf Bahnhöfen und in Metrostationen.
Unter den Uhren gibt es vier trapezförmige, leicht schräg stehende, Flächen mit je einem Schriftbild von 88 cm x 33 cm. Hier sind die vier Nachbarorte mit Wappen und den davor liegenden Bauerschaften genannt. Im Norden ist das Herbern mit der davor liegenden Bauerschaft Wessel. Im Osten ist es Bockum und Hövel mit der davor liegenden Bauerschaft Holsen. Im Süden ist es Stockum und im Westen ist es Werne mit den angrenzenden Bauerschaften Holthausen und Evenkamp. Aufgrund der geographischen Lage von Horst gibt es auch besondere, geschichtlich begründete Beziehungen zu den genannten Orten mit den angrenzenden Bauerschaften.
Unter den Ortsschildern sieht man hinter Panzerglas vier rechteckige Werbeflächen von 67 cm x 227,5 cm. Hier sind unterschiedliche Darstellungen auf Planen gedruckt. Diese sind auf Holzplatten gespannt, die dann vor die Scheiben gepresst werden. Durch diesen Aufbau sind die Darstellungen wechselbar und können den Ereignissen oder historischen Themen angepasst werden.
Die Erstdarstellungen in diesem Teil der Stele sind folgende: Im Osten sind alle Königspaare (oder auch nur die Orden der Kette) unseres Schützenvereins St. Hubertus Horst & Wessel e. V. dargestellt. Das reicht von 1872 bis zum amtierenden Königspaar. Die südliche Darstellung ist ein Zeitstrahl über 1300 Jahre unterteilt in Horst berührende Ereignisse und in Weltgeschehen. Der Zeitstrahl beginnt im Jahr 800 mit der Krönung Karl des Großen und reicht bis in unser Jahrhundert. Die Horster Ereignisse, beginnend 1193 und sind linksbündig geschrieben. Das Weltgeschehen ist rechtsbündig geschrieben. Die westliche und nördliche Seite der Stele zeigen Impressionen aus Horst. Schwerpunkt sind dabei Darstellungen aus dem Horster Kreisverkehr und bauliche Ereignisse zu unserem Ortszentrum.
Unter den Werbeflächen sieht man auf Augenhöhe eine Ausstellungsvitrine. Sie ist ebenfalls geschützt durch Panzerglas. Hier können die örtlichen Vereine Themen und Exponate zeigen. Zum Jubiläum war hier das Totenschild der letzten Burgherrin von Beckendorf ausgestellt. Es war eine Leihgabe der Kirchengemeinde St. Stephanus aus Bockum.
Im Bodenteil hat die Stele einen technischen Anschlussraum für Wasser, Strom und Signalleitungen. Auf den Seitenwänden, fest mit dem Rahmen verbunden, sind vier ältere Fotos aus Horst zu erkennen. Im Norden die alte Schule (Ersterwähnung 1751) die am heutigen Kreisverkehr gestanden hat. Das Foto ist einer Postkarte von 1900 entnommen. Im Süden ist eine Aufnahme vom Sommerfest des Kampfgenossenvereins Werne von 1901 zu sehen. Die Aufnahme ist ebenfalls am heutigen Kreisverkehr entstanden. Im Westen ist die Schenkwirtschaft von Bernhard Schürkmann im Jahr 1910 zu sehen. Im Osten ist eine Aufnahme von 1920 vom damals durchgeführten Schützen- und Kriegsheimkehrerfest zu sehen.