Werne. „Der Rettungsdienst Werne wurde am 1. Juni 1973 gegründet“, erinnerte Rettungsdienstleiter Hartmut Kröger am Dienstag (31. Mai 2022) im Ausschuss für Soziales, öffentliche Ordnung, Integration und Inklusion an die Anfänge des Rettungswesens vor Ort.
Das runde Jubiläum im kommenden Jahr wolle man mit einem Tag der offenen Tür feiern, kündigte er schon mal an. Zum ersten Einsatz habe man sich damals im „sehr spartanisch“ ausgestatteten VW-Bus auf den Weg gemacht, berichtete er.
Heute stehen nicht nur zwei Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug, sondern auch ein leistungsfähiges, gut ausgebildetes Team von 25 bis 28 Voll- und Teilzeitkräften von Rettungssanitätern, Rettungsassistenten und Notfallsanitätern bereit, um bei medizinischen Notfällen zu helfen. Eine halbe Stelle teilten sich zwei Kolleginnen, die die Abrechnung mit den Kostenträgern übernehmen. Seit Herbst 2021 gehöre ein Auszubildender zum Notfallsanitäter (drei Jahre) zum Team. Darüber hinaus gebe es einen Pool von Aushilfen (Notfall- und Rettungssanitätern sowie Rettungsassistenten), die auf 450-Euro-Basis das Team verstärken.
2014 habe der Beruf des Notfallsanitäters (NFS) den Rettungsassistenten abgelöst und sei nun die höchste nichtärztliche Qualifikation in diesem Bereich. NFS dürfen Spritzen setzen und Medikamente verabreichen, erläuterte Kröger, der seit elf Jahren dem Rettungsdienst in Werne unter anderem als Notfallsanitäter, Praxisanleiter und Gruppenführer angehört.
Bis 2027, so sehe es der Rettungsbedarfsplan des Kreise vor, müsse jeder RTW und auch jedes Notarztfahrzeug mit einem Rettungssanitäter besetzt sein. Die Qualifikation des Rettungsassistenten ersetze dann die des Rettungssanitäters. Für den Rettungsdienst Werne sei die Personaldecke für die Schichten und Besetzung mit Notfallsanitätern soweit auskömmlich. Angestrebt ist eine Besetzung mit NFS von 70 Prozent.
Laut Fortschreibung des Rettungsbedarfsplans des Kreise Unna gilt die Bereitschaft für die beiden Rettungswagen und das Notarztfahrzeug für 168 Wochenstunden, also 24 Stunden/7 Tage.
Die Fahrzeuge seien nach DIN mit umfangreichen medizinischem Material für die erste Notfallhilfe vor Ort ausgestattet, beschrieb der Rettungsdienstleiter die Ausstattung. Hervorzuheben sei ein EKG/Defi-Gerät C3 das nicht nur leichte Ableitungen des Herzens durchführen könne, sondern auch diverse Sonderfunktionen wie CO Messung besitze. Mit dem technischen Gerät ließen sich die EKG-Bilder direkt ins aufnehmende Krankenhaus übermitteln. Neu seit auch die Möglichkeit, im Einsatz einen Telenotarzt zur Unterstützung hinzuzuziehen.
Derzeit arbeite man in Zusammenarbeit mit der Kommunalagentur NRW die Ausschreibungen für zwei RTW, die Fahrzeuge würden jetzt bestellt, informierte Dezernentin Kordula Mertens im Ausschuss.
Bei Hartmut Kröger und dem Rettungsteam bedankte sich Ausschussvorsitzender Peter Roemer im Namen des Gremiums für den verlässlichen Einsatz, wenn es um die Rettung von Menschen geht. „Die Rückmeldungen der Patienten sind positiv, es gibt äußerst selten Kritik, der Rettungsdienst kommt gut an“, spiegelte auch Kordula Mertens zurück.