Freitag, Dezember 26, 2025

Friedhofskultur im Wandel – Kirche beauftragt Fachbüro

Anzeige

Werne. „Nichts ist so beständig wie der Wandel“, zitiert der Kirchenvorstand der katholischen Kirchengemeinde St. Christophorus den griechische Philosoph Heraklit von Ephesus (535-475 v. Chr.) und nimmt in seiner Medienmitteilung die Veränderungen in der gesamten Bestattungs- und Trauerkultur in den Blick.

Die Bestattungspraxis befinde sich generell in einem tiefgreifenden Wandel, eine Entwicklung, die auch vor dem katholischen Friedhof an Südring und Horneburg nicht halt mache. Jetzt wurde ein Fachbüro für eine zukunftssichere Friedhofsgestaltung beauftragt.

- Advertisement -

„Unterschiedliche Lebensstile und gesellschaftliche Bedürfnisse geben dem Friedhofswesen eine neue Prägung. Demgegenüber sind Friedhöfe und Grabstätten kulturhistorische Orte der individuellen und gesellschaftlichen Erinnerung. Für jeden sichtbar mehren sich die Leerstellen zwischen den früher geschlossenen Grabfeldern. Waren Urnengräber früher auf einem katholischen Friedhof eher die Ausnahme, machen sie heute mehr als die Hälfte der Bestattungsform aus, mit steigender Tendenz“, beschreibt der Kirchenvorstand den Staus quo.

Eine Entwicklung, die Pfarrdechant Jürgen Schäfer auf Nachfrage von WERNEplus für den Werner Friedhof bestätigt. „Es gibt hier bereits 17 verschiedene Grabformen wie Erdbestattung, Urnengräber, anonyme Rasengräber oder auch die Beisetzung unter Rosenstämmchen“, schilderte er.

17 verschiedene Grabformen gibt es auf dem Friedhof in Werne. Foto: Gaby Brüggemann

Besonders pflegefreie Grabstellen und Urnenbestattungen, beispielsweise auch Doppel-Urnengräber, seien heute besonders gefragt. Eine Entwicklung, die den Flächenbedarf maßgeblich verändere.

Das alles benötige eine gute Planung, damit größere freiere Flächen und pflegefreie Gräber etwa einen Parkcharakter entwickeln könnten. Derlei Veränderungen seien jedoch langfristig, man müsse mit einem Zeitrahmen von 40 Jahren rechnen, erläuterte der Dechant.

Um derlei Herausforderungen zu begegnen, habe die Kirchengemeinde ein bundesweit tätiges Fachbüro für Friedhofsplanung beauftragt, den katholischen Friedhof gemeinsam mit der Kirchengemeinde zukunftssicher zu überplanen, informiert der Kirchenvorstand ferner. Begehungen vor Ort, Videokonferenzen sowie ein umfangreicher Datenaustausch hätten bereits stattgefunden. Mit ersten Ergebnissen sei in den nächsten Wochen zu rechnen.

Die Stimmen von Hinterbliebenen und Besuchern werden gehört, die Dinge werden alle berücksichtigt, doch bitte die Kirchengemeinde um Verständnis, dass einiges nicht von heute auf Morgen zu realisieren sei. Deshalb seien im Zuge der Planungen und deren Umsetzung auch Interimslösungen zu erwarten.

Anzeige

Weitere Artikel von Werne Plus

Hockey United Werne unter dem Hallendach voll im Soll

Werne. Nachdem die 1. Mannschaft in der 3. Verbandsliga nach zwei Siegen und zwei Niederlagen auf Kurs Klassenerhalt liegt, erspielten sich auch die Nachwuchsteams...

Führung im Stadtmuseum: „Kasel, Kanzel und das Jesuskind“

Werne. An den ruhigen Tagen nach Weihnachten noch etwas erleben, tiefer in Wernes Stadtgeschichte eintauchen und dabei kompakt Neues entdecken? Dazu lädt die zweite...

„Fantastische Veranstaltung für Menschen“ am Heiligen Abend

Werne. Der Verein "Alle gemeinsam, keiner einsam e.V." hatte wieder zur Feier am Heiligen Abend in die Mensa des Anne-Frank-Gymnasiums eingeladen. "Das ist eine fantastische...

Sternsinger gegen Kinderarbeit – „Sei auch du ein Sternsinger-Held!“

Werne. Die Vorbereitungen für die Sternsinger-Aktion 2026 laufen auf Hochtouren. Kurz vor den Feiertagen trafen sich die interessierten Mädchen und Jungen unter anderem in...