Werne/ Kreis Unna. Die neu formierte Selbsthilfegruppe „Redefluss Werne“ richtet sich an Betroffene von Depressionen, Ängsten, Panikattacken und Gaslighting und trifft sich an jedem ersten und dritten Donnerstag im Monat.
Der erste Termin ist für Donnerstag, 5. Mai 2022, um 18 Uhr geplant. Aktuell sind drei Plätze frei. Das Angebot ist kostenlos und wird von der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna (K.I.S.S.) in Lünen unterstützt. Interessierte sind herzlich eingeladen, in diesem Gesprächskreis mitzumachen und ihn aktiv mitzugestalten.
Hintergrund: Menschen die an Depressionen leiden, haben oft auch Ängste, die bis zu Panikattacken führen können. Die Depression ist eine ernste psychische Erkrankung und die am häufigsten auftretende psychische Störung. Dabei ist eine Depression mehr als ein „schlechter Tag“, den alle Menschen erleben. Gefühle der Antriebslosigkeit, innere Leere, Grübel-Neigung und auch Trauer dominieren bei einer Depression über mehrere Wochen.
Auch körperliche Symptome können auftreten, beispielsweise Schlafstörungen oder Appetitmangel. Negative Denkmuster und eine pessimistische Einstellung gegenüber sich selbst und der Welt schlechthin beherrschen das Denken. Viele Betroffene isolieren sich und nehmen nicht mehr am sozialen Leben teil. Angst ist grundsätzlich überall und in jedem. Panikreaktionen, festsitzende Ängste, wachsende Einengung durch Stresssymptome jedoch können die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Die Deutsche DepressionsLiga e.V., eine bundesweit aktive Patientenvertretung für an Depressionen erkrankte Menschen, hat auf der Internetseite www.depressionsliga.de weitere Informationen zusammengestellt. Manch ein Betroffener hat im Rahmen einer Therapie erfahren, das hinter den Depressionen und Ängsten Erfahrungen mit einer Form von psychischer Gewalt bzw. Missbrauch stecken, die in der Psychologie als Gaslighting bezeichnet wird.
Neben der Behandlung der Depression, Angst- und Panikstörung mit Medikamenten und/oder einer Psychotherapie kann ein Gesprächskreis mit Betroffenen eine hilfreiche Ergänzung sein. Insbesondere nach einem stationären oder ambulanten Klinikaufenthalt ist, neben der therapeutischen Unterstützung, das Gespräch mit anderen Betroffenen sehr hilfreich.
Es bietet die Möglichkeit, über die Erkrankung zu sprechen und gemeinsam nach vorn zu schauen. Im Mittelpunkt der geplanten neuen Selbsthilfegruppe steht der Austausch über Erfahrungen, aber vor allem auch das gegenseitig Zuhören.
Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Selbsthilfegruppen ohne professionelle Leitung (ohne Therapeut oder Arzt) arbeiten und von den Betroffenen selbst organisiert werden. Eine Selbsthilfegruppe ist keine Therapiegruppe und kein Ersatz für eine Therapie.“
Informationen: K.I.S.S. – Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Gesundheitshaus Lünen. Ansprechpartnerin: Lisa Nießalla. Telefon: 0 23 06/ 100 610; E-Mail: lisa.niessalla@kreis-unna.de. Alle Anfragen werden selbstverständlich vertraulich behandelt.