Werne. Nach zweijähriger durch Corona bedingter Zwangspause ist es endlich wieder soweit, und in der Mensa des Anne-Frank-Gymnasiums (AFG) wird sich der Vorhang für zwei lateinische Theaterabende heben.
Die sogenannten Spectacula Latina (= Lateinische Spiele) finden am 4. und 7. April jeweils ab 18.30 Uhr statt. Fünf verschiedene Lerngruppen aus den Jahrgangsstufen 7 bis EF werden kurze Stücke auf die Bühne bringen und damit einmal mehr beweisen, dass Latein am AFG keine tote, sondern eine sehr lebendige Sprache ist, heißt es in einer Medienmitteilung des AFG.
Die Siebtklässler unter der Leitung von Gabi Sonntag führen eine Szene aus den Thermen auf, die Schüler der 8c helfen in einem englisch-lateinischen Theaterstück drei alten Römern, die versehentlich in der englischen Stadt Bath in einen dornröschenähnlichen 2.000 Jahre langen Schlaf gefallen sind, dabei, wieder ins alte Rom zurück zu gelangen.
Eine andere Lerngruppe aus der 8 zeigt in verschiedenen Szenen, wie im alten Rom ein Fest vorbereitet und gefeiert wird, indem z.B. auf dem Markt entsprechendes Essen eingekauft wird oder sich die Damen des Hauses mit schöner Kleidung eindecken.
Die Mitglieder der Latein-Theater-AG spielen eine Zeitreise ins alte Rom. Da ein deutscher Schüler sich mit dem Lernen der lateinischen Vokabeln sehr schwer tut, beschließen seine Freunde, ihn mithilfe einer Zeitmaschine ins alte Rom zu schicken, wo er dann vor Ort seine Vokabelkenntnisse ausprobieren kann. Er landet in einer Schule, in der die Schüler vom Lehrer bei falschen Antworten durchaus auch heftig körperlich bestraft werden.
Den Abschluss des Abends bilden die Lateiner aus der EF, die die Sage von Theseus und dem Minotaurus auf die Bühne bringen.
Lateinlehrerin Birgit Berendes, die für die Gestaltung des Abends verantwortlich ist, freut sich, dass es aufgrund der gelockerten Coronabestimmungen Anfang April endlich zur Aufführung kommen kann. „Die Kinder proben seit Wochen bzw. zum Teil schon seit Monaten hochmotiviert für einen Auftritt, und das, obwohl sie die ganze Zeit bei den Proben Masken tragen mussten. Umso glücklicher sind wir jetzt, dass wir ohne Maske spielen dürfen und auch die Mensa wieder voll belegen dürfen.“ Dennoch wolle man kein Risiko eingehen und Vorsicht walten lassen.
Deswegen würden alle Darsteller kurz vor der Aufführung noch einmal getestet, für das Publikum gelte die 3G-Regel, und es werde darum gebeten, während der Aufführung Masken zu tragen. Das dürfte aber der guten Stimmung keinen Abbruch tun, ist sich Berendes sicher. Alle Stücke seien so konzipiert, dass sie durch deutsche Zwischenübersetzungen oder generelle Zweisprachigkeit auch für nicht Lateiner verständlich seien und viele humorvolle Einlagen und sogar eine Tanzeinlagen hätten.
Die Spectacula Latina setzen eine lange Tradition fort, da sie inzwischen zum 14. Mal am AFG stattfinden. „Wir hoffen wie früher auf viele Zuschauer“, so Berendes und Sonntag, „vor allem, weil Schüleraufführungen mit viel Publikum in den vergangenen zwei Jahren ja kaum möglich waren.“ Viele Schüler stünden erstmalig auf der Bühne, weil sie in den letzten Jahren keine Bühnenerfahrung sammeln konnten. Die jetzigen 7er und 8er hätten auch die letzten Spectacula 2020 noch nicht einmal als Zuschauer erlebt. Damals hätten sie noch kein Latein gehabt, entsprechend gering sei das Interesse an den Aufführungen gewesen. Umso größer seien jetzt die Aufregung und die Vorfreude.