Werne. Damit Werne in Zukunft nicht zur Schlafstadt der benachbarten Großstädte wird, ist es an der Zeit, innovative Ideen zur Stärkung der Innenstadt zu entwickeln. Das regt die SPD-Fraktion in einem Antrag zu den Haushaltsberatungen im Stadtrat an.
Eine große Chance bietet nach Ansicht der Sozialdemokraten die geplante Freizeiteinrichtung Surfwrld auf dem früheren Zechengelände, die hunderttausende Besucher nach Werne locken soll. Durch ein innovatives Verkehrskonzept sollen diese Gäste in die Innenstadt geführt werden und den Einzelhandel und die Gastronomie stärken.
Die SPD beantragt deshalb eine Machbarkeitsstudie, in deren Mittelpunkt die Anbindung der Surfwrld ans Stadtzentrum durch einen autonomen Kleinbus steht. Für diese Studie möchte die SPD Finanzmittel im Haushalt 2022 bereitstellen.
Für die SPD steht außer Frage, dass solche neuen Lösungsansätze dringend erforscht werden müssen. „Das Einkaufs- und Nutzungsverhalten der Bürger verändert sich seit Jahren, bedingt durch Corona wird dieser Prozess stark beschleunigt. Innenstädte, ihr Aufbau, ihre Aufgaben und ihr Angebot müssen überdacht und neu aufgestellt werden“, schreibt Fraktionschef Lars Hübchen in der Antragsbegründung. Wichtig seien nicht nur Einzelhandels- und Gastronomieangebote, sondern besonders die Alleinstellungsmerkmale der Stadt. Zu den bisherigen Attraktionen Sim-Jü und Solebad komme in naher Zukunft die Surfwrld.
Aufgabe von Stadtplanung und Politik sei, die publikumswirksame Freizeitanlage, die 800 Meter von der Innenstadt entfernt liegt, an die Innenstadt anzubinden. „Einfache Wegweiser werden hier nur mäßiges Interesse wecken, die hat jeder. Der Weg über die Saline in die Innenstadt sollte ein Teil des Ziels sein, etwas Besonderes sein“, schreibt Hübchen.
Ein autonom fahrender Kleinbus – ein Konzept, das an anderen Standorten schon praktiziert werde – könnte laut SPD die Lösung sein. Die Route würde entlang der Kamener Straße bis zum neuen Kreisverkehr am Südring, über die Elsa-Brandström-Straße vorbei an Freilichtbühne und Stadtpark bis zum Solebad-Parkplatz führen. „Von hier aus hat der Gast zukünftig Zugang zur Innenstadt durch das neue Eingangstor, das wir im Rahmen des Regionale-Projektes ‚Werne neu verknüpft‘ bauen“, so Hübchen.
Die Idee sei anders und innovativ, gesteht der SPD-Fraktionsvorsitzende ein: „Aber wir glauben, dass wir für die Entwicklung unserer Stadt andere Dinge tun müssen, denn sonst sind wir irgendwann nur noch Speckgürtel und Schlafstadt des Ruhrgebietes und Münsters mit einer langsam sterbenden Infrastruktur.“