Werne. Mit letzter Kraft erreichten die Landesliga-Kicker des Werner SC 2000 die Winterpause. Ausfälle durch Verletzungen und Corona sorgten dafür, dass Trainer Lars Müller in den letzten Spielen des alten Jahres nur noch eine Rumpfelf zur Verfügung hatte.
Mit Unterstützung von Marc Schwerbrock, Janis Leenders und Mondrian Runde aus der Zweiten und der Reaktivierung des erst Anfang Oktober verabschiedeten Stürmers Daniel Durkalic wurden die personellen Engpässe aufgefangen. Gegen Wiescherhöfen und Senden stand sogar Co-Trainer Joel Simon als Auswechselspieler bereit. Lohn einer geschlossenen Mannschaftsleistung über 15 Spiele ist der vierte Platz in der Landesliga 4, punktgleich mit dem Dritten BSV Roxel und vier Punkte vor dem VfL Senden. Hochzufrieden ist Trainer Müller mit dem bisherigen Verlauf der Saison. „Wir haben sicherlich ein paar Punkte liegen gelassen, zum Beispiel beim Unentschieden gegen Wettringen, und die Niederlage in Altenberge war überflüssig. Verdient – aber überflüssig.“
Mit dem Auswärtsspiel beim Tabellensechsten SV Eintracht Ahaus startet der WSC am Sonntag, 6. Februar, ins Spieljahr 2022. Ahaus steht unter Siegzwang, denn die letzten fünf Spiele gingen verloren. Die WSC-Kicker nutzten die siebenwöchige Winterpause, um Blessuren auszukurieren und Kraft zu sammeln. Die drei Testspiele gegen den Bezirksligisten SSV Mühlhausen-Uelzen (1:3), den Westfalenligisten SV Lünen (0:4) und den Kreisligisten Westfalia Wethmar (4:1) waren vor allem dafür da, um Spielzüge auszuprobieren. Auch eine ungewöhnliche Trainingseinheit stand auf dem Programm. Für ein schweißtreibendes Workout tauschten die Landesliga-Kicker den Fußballplatz mit dem Fitnessstudio „Feel Fit“. 45 Minuten lang powerte Übungsleiterin Helena Pagonakis zu tempogeladener Musik, und die Kicker versuchten, ihren Bewegungen zu folgen.
Trainer und Vorstand nutzten die spielfreie Zeit, um personelle Weichen zu stellen. So gab Lars Müller die Zusage für eine weitere Saison als Trainer, sein Co-Trainer Joel Simon und Torwarttrainer Axel „Acki“ Scheunemann werden ihn weiterhin unterstützen. Auch der WSC-Fußball-Vorstand geht geschlossen in die nächste Spielzeit. Gespräche wurden auch mit den Spielern geführt. Mit dem Großteil sei man sich einig, bei einigen gebe es allerdings noch Fragezeichen, signalisiert Kurtulus „Kutte“ Öztürk, der als externer Berater den Spielermarkt stets im Blick hat und dem Trainerteam passgenau zuarbeitet. Durch regelmäßigen Austausch sei Öztürk, der aktuell als Co-Trainer des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden arbeitet, stets über den Stand beim Werner Club informiert. „Kutte hilft uns in mehrfacher Hinsicht“, so Müller: „Zum einen kennt er durch seine überragenden Kontakte viele Spieler und Trainer, und zweitens entlastet er uns, weil es enorm viel Arbeit ist, die er uns abnimmt.“ Denn nicht alle Gespräche führen zum Ziel, manche enden auf halber Strecke und führen nicht zu Neuverpflichtungen. Mit dem 24-jährigen Luis Krampe, der im Sommer vom SV Herbern kommt, und Kubilay Kanar (19), der in der Winterpause vom TSC Kamen in den Lindert wechselte, stehen bereits zwei Neuzugänge fest. Vor dem nächsten Heimspiel des WSC am 20. Februar sollen dann die Namen von weiteren neuen Akteuren bekanntgegeben werden.
Dabei hat der WSC vor allem Nachwuchstalente aus der Region im Blick. „Das machen wir schon seit ein paar Jahren und das passt auch gut zu uns“, sagt Müller: „Wir haben eine junge Mannschaft, in der sich die Spieler super verstehen, viel miteinander unternehmen und sich lange kennen, weil sie aus Werne und Umgebung kommen. Das ist schon unser Weg: Junge Spieler heranszuführen und weiterzuentwickeln. Dabei ist auch klar, dass auch nicht alle bei uns bleiben.“
„Das gesamte Team habe in den vergangenen Jahren eine positive Entwicklung genommen“, lobt Müller. Bei dem einen Spieler sei es offensichtlicher, bei dem anderen nicht. „Aber es ist nicht so, dass wir die kleinen Schritte nicht sehen und wertschätzen. Wichtig ist, dass sich alle weiterentwickeln.“ Das ist sicherlich auch ein Grund dafür, dass der Ex-Bundesligaprofi auch in den nächsten Monaten beim WSC bleibt. „Es ist schön, wenn talentierte Spieler, die vor einiger Zeit zu uns kamen, heute Stammspieler sind.“ Einer, der diesen Sprung geschafft hat, ist Deniz Sönmez. Der 18-Jährige kam im vergangenen Sommer aus der A-Jugend von Westfalia Rhynern zum WSC und stieg nicht zuletzt wegen seiner beiden Freistoßtore gegen Bockum-Hövel zum Stammspieler auf.
„Unsere große Stärke ist, dass der Kader so ausgeglichen ist und jeder Tore schießt“, stellt der Coach zufrieden fest. Doch es fehle auch der typische Knipser, der die im Sturmzentrum die Bälle festmacht und dann ablegt. Mit einem solchen Stürmer könne man auch im Spielsystem variieren.