Werne. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Werne können sich bei ihren oft gefährlichen Einsätzen künftig auf neue Einsatzkleidung und Helme verlassen.
Kurz vor Weihnachten wurde die persönliche Schutzausrüstung (PSA) offiziell durch die Stadt Werne an den Leiter der Feuerwehr, Thomas Temmann, und seinen Stellvertreter Jörg Mehringskötter übergeben. Sowohl Schutzkleidung als auch Helme seien High-End-Produkte und elementar wichtig, damit Feuerwehrangehörige sicher aus ihren Einsätzen heimkehren könnten, erläuterte Tobias Tenk, Pressesprecher der Feuerwehr, jetzt in einer Medienmitteilung.
Die Anforderungen an die Ausrüstung seien hoch und europaweit genormt. So schütze sie vor thermischen und mechanischen Einflüssen, unterschiedlichen Wetterlagen und biete erhöhte Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Die neue Ausstattung für die rund 160 ehrenamtlichen Rettungskräfte wurden notwendig, weil die alte Ausrüstung nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprochen habe. Auch sei sie aufgrund des Alters teils sehr verschlissen gewesen.
Eine Projektgruppe habe bei der Auswahl vor allem auf Funktionalität, moderne Materialien, hohe Qualität, gültige Normung und eine gute Verfügbarkeit geachtet. Fünf Bekleidungshersteller mit über zehn Modellen wurden eingeladen, ihre Produkte in Werne vorzustellen, erläuterte Tenk.
Im Austausch mit anderen Feuerwehren im Kreis Unna sammelte die Projektgruppe zudem wertvolle Informationen über die Erfahrungen der Kollegen mit den Herstellern von deren Einsatzbekleidungen. Nach dieser intensiven Vorarbeit folgte Ende April 2021 die europaweite Ausschreibung von über 160 Bekleidungssätzen mit anschließender Auftragsvergabe an die Firma Texport aus Österreich. Bereits Ende Dezember hatte ein Großteil der Werner Aktiven die neue gegen die alte Schutzkleidung getauscht. Bei den neuen Helmen wechselte man zu einem Modell des Herstellers Colsman GmbH.
Das kann die neue Einsatzkleidung:
– ergonomische Passform für die unterschiedlichen Einsatzkräfte
– geringeres Gewicht bei erhöhtem Schutz
– optimierte Membran für bessere Atmungsaktivität und Hitzeschutz
– Isolationssystem im Schulterbereich
– Integriertes Rettungssystem (Drag) in Jacke und Hose zur Rettung verunfallter Einsatzkräfte
– Funktions-Taschen für Funkgeräte, Lampen, Warngeräte und Unterlagen
– Abriebfesterer Oberstoff
– Knie-Polsterung auch in der Technischen-Hilfe-Hose.
Mit Schulungen in den vier Feuerwehr-Gerätehäusern im Dezember wurden die Feuerwehrleute coronagerecht über die Vorteile der Schutzkleidung informiert sowie Dinge wie Lagerung und Prüfung besprochen.
Die ausgemusterte Schutzkleidung werde nun gesäubert und im Detail geprüft, so dass sie teilweise als Ersatzkleidung dienen könne. Eine speziell zertifizierte Reinigungsfirma aus der Umgebung werde die Ausrüstung pflegen, prüfen und reinigen. Zudem werde die Wehr ein optimiertes Hygienekonzept entwickeln, so dass auch bei größeren Einsätzen mit Kontaminationsgefahr der durchgehende Schutz der Mannschaft gewährleistet werden könne. „Denn nach dem Einsatz ist immer vor dem Einsatz“, schreibt Tenk.