Rünthe/Werne. Die kommunale Impfstelle der Städte Bergkamen und Werne in den Räumlichkeiten des ehemaligen Restaurants „Gate to Asia“ in der Marina Rünthe ist eröffnet. 144 Personen hatten sich für den Start am Freitagnachmittag einen Termin gesichert. Der Großteil davon holte sich auch wie geplant die Spritze ab.
Ob Erst- und Zweitimpfungen oder Auffrischimpfungen – in den kommenden Monaten wird an den zwei Impfstraßen in der Impfstelle in Bergkamen-Rünthe viel los sein, denn alle zur Zeit verfügbaren Termine sind bereits ausgebucht. Ein Termin für einen der vier Öffnungstage pro Woche ist für eine Impfung zwingend erforderlich. Neue Termine werden mit 14 Tagen Vorlauf auf der Homepage des Kreises Unna freigeschaltet.
„Trotzdem standen schon am frühen Morgen die ersten Leute vor der Tür, die gefragt haben, ob sie nicht doch noch einen Termin bekommen können”, so Karsten Quabeck vom Stadtmarketing, der sich auf Bergkamener Seite um die Abläufe im Impfzentrum auf Zeit kümmert. Es sollten nicht die einzigen bleiben, die am Freitag weggeschickt werden mussten. Ein Ehepaar hatte zwar einen Termin, doch fehlten vier Tage, damit die abgeschlossene Grundimmunisierung ein halbes Jahr zurück lag. Auch sie mussten ohne Spritze wieder den Heimweg antreten.
„Dann gibt es die Menschen, die sich überall Termine besorgt haben und vielleicht beim Hausarzt schneller drangekommen sind. Die sollten so viel Charakter haben, den Termin auch wieder zurück zu gebn, damit dann jemand anderes kommen kann”, so Quabeck. Insgesamt verlief der erste Tag recht unaufgeregt. Von langen Warteschlangen, wie sie zuletzt bei Impfterminen ohne Terminvergabe zu sehen waren, gab es im Hafengebiet keine Spur.
Woher die Impflinge kommen, ist den Organisatoren nicht bekannt. „Auf unserer Liste stehen Uhrzeit des Termins, Name, Vorname und Geburtsdatum. Das reicht uns zum Abgleich”, sagte Heiko Rahn, sonst beim Amt für Schulverwaltung, Weiterbildung und Sport bei der Stadt Bergkamen tätig ist.
Vor dem Start der von den Städten Bergkamen und Werne betriebenen Impfstelle mussten die Organisatoren sich in kürzester Zeit um Personal kümmern, denn nur Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) oder Medizinische Fachangestellte (MFA) dürfen Impfstoffe vorbereiten sowie Impfungen und Nachbeobachtungen durchführen.
Die Stadt Bergkamen suchte medizinisches Personal unter anderem mit Veröffentlichung einer Pressemitteilung –und hatte Erfolg. „Erst lief es schleppend an, aber dann haben sich sogar so viele Leute gemeldet, dass wir eine Reserveliste eingerichtet haben”, sagte Quabeck. In Werne ist Dezernent Frank Gründken zuständig. „Wir haben unter anderem den Flurfunk im Stadthaus genutzt und unter unseren Mitarbeitern bekannt gegeben, dass wir Hilfe bei der Arbeit benötigen”, berichtete Gründken. Die auf diesem Weg gefundenen Unterstützer kümmern sich um die Anmeldungen und das Erfassen von Daten.
Etwas schwieriger sei es gewesen, medizisches Personal zu bekommen. „Da haben wir bei unserer Feuerwehr nachgefragt, die Apotheken in der Stadt abtelefoniert und Kontakt mit den Ärzten aufgenommen”, so Gründken. Die Suche war erfolgreich. „Jetzt sind wir gut aufgestellt”, berichtete der Dezernent.
Geimpft wird in den gleichen Räumlichkeiten, die Verantwortung für die Besetzungen der Impftermine wird von den beiden Städten getrennt voneinander gemanagt. Die Einteilung sieht vor, dass die Stadt Bergkamen freitags und samstags als Gastgeber fungiert, mittwochs und donnerstags übernimmt die Stadt Werne die Regie über die Impfstelle. Gemietet ist die Immobilie für die Durchführung der Impfungen vorerst bis Ende Januar.