Werne. „Mit dem Stadtsekretarius unterwegs – Werne um 1600“ oder „Von der Sole zur Kohle“ – die besonderen Themenführungen durch die Altstadt sind beliebt, mussten aber aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzt werden. „Da war ich schon sehr traurig. Jetzt geht es aber weiter – alles draußen und mit Abstand“, berichtet Heidelore Fertig-Möller, ehemalige Museumsleiterin und zweite Vorsitzende des Verkehrsvereins.
1636/37 wütete die Pest in Werne. Die Hälfte der Bewohner ist gestorben, weiß Fertig-Möller, die auch schon mal die Pestmaske bei ihren Führungen aufsetzt oder sich in Gewänder hüllt, um die Geschichte der Lippestadt lebendig werden zu lassen. Am Mittwoch kommt eine Radfahrer-Gruppe aus Lüdinghausen wieder in den Genuss einer Stadtführung. „Endlich. Die letzten Interessierten habe ich Anfang März durch Werne geführt“, erinnert sich Fertig-Möller. Bei bis zu zehn Personen sei ein Mund-und-Nasenschutz nicht notwendig, erklärt sie. Die jeweiligen Führungen dauern eine Stunde.
Die neueste Themenführung heißt „Alt-Werne – neu entdeckt“ und ist ein Spaziergang zu den Stromkästen in der Altstadt mit über 40 Fotos von Werne zwischen 1900 und 1960. „Insgesamt 46 Stromkästen haben wir seit 2015 schon verschönert“, sagt Gottfried Forstmann, Vorsitzender des Verkehrsvereins. Die Einheimischen freuten sich über diese Erinnerungsstücke und Touristen könnten sehen, wie Werne früher einmal war.
In Planung ist zudem ein Geocaching von Stromkasten zu Stromkasten, 15 an der Zahl, für Kinder und Jugendliche, verrät Heidelore Fertig-Möller. Start ist am Stadtsee, Ziel die Martin-Luther-Kirche. Das Angebot ist kostenfrei und soll in knapp zwei Wochen starten.
Für die Stadtführungen ist eine vorherige Anmeldung im Verkehrsverein erforderlich unter Telefon 02389 / 531640. Der Erlös kommt dem Museumsförderverein und dem Verkehrsverein zugute.