Werne. Wenn das Dach steht, wird er bald schon seinen ersten Richtspruch unter dem geschmückten Kranz aufsagen, um einen Rohbau feierlich einzuweihen. Die Rede ist von Timon Urner (Jahrgang. 2001) aus dem Haferfeld in Werne.
Seit vergangenem Freitag (23. Juli) ist er mit Aushändigung des Gesellenbriefes am Ausbildungszentrum Bau in Dortmund wohl der jüngste Zimmerergeselle in Werne.
Die Gesellenprüfung ist für alle Azubis im Handwerksberuf ein Meilenstein im Arbeitsleben, der Werdegang von Timon Urner liest sich wie eine kleine Erfolgsstory. Seine schulische Bildung schließt er mit der Fachhochschulreife an der Sophie-Scholl-Gesamtschule in Bockum-Hövel ab und beginnt am 1. September 2019 eine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Zimmerer bei der Firma „K & P“ Bedachungs-GmbH, mit den Schwerpunkten Zimmerei und Dachdeckerei, an der Lünener Straße 155.
Das in Werne fest verwurzelte, mittelständische Unternehmen vermittelt ihm die elementaren Grundlagen für den Beruf als Zimmerer. Nach seinem Berufsschulabschluss im April 2021 mit der Note sehr gut, besteht er ebenfalls mit guten Leistungen kurz darauf die fachliche Zwischenprüfung. „Es macht mir einfach Spaß mit Holz zu arbeiten“, sagt Timon Urner.
Ehrgeiz ist der Schlüssel
Seine vorbildlichen Leistungen fallen den Ausbildern ins Auge. Sie raten ihm zum Wagnis, vorzeitig die Gesellenprüfung abzulegen, um dadurch die Ausbildungszeit um eineinhalb Jahre zu verkürzen. Gesagt, getan.
Bis zu Gesellenprüfung im Juni bleibt nur wenig Zeit. So verzichtet der junge Mann, der auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Werne ist und nebenbei seine eigene Firma „TU Eventtechnik“ führt, auf jede Menge Freizeit. Stattdessen entwickelt er gesunden Ehrgeiz und paukt die Lerninhalte, die ihm noch bis zum regulären Ende der Ausbildung fehlen. Der Fleiß zahlt sich aus, sein Lohn, die bestandene Gesellenprüfung mit der Note gut in Theorie und Praxis.
Firmenchef Markus Preik und vor allem sein Ausbilder, Altgeselle Michael Gillmann, sind mächtig stolz auf den frisch gebackenen Gesellen „Das hat er toll gemeistert“, sind sich beide einig und freuen sich über den Verbleib Urners in der Firma.
Für Timon Urner ist das jedoch nicht die letzte Station. „Ab Januar besuche ich für ein Jahr die Meisterschule in Kassel und möchte auch noch die Prüfung als Dachdecker ablegen“, umreißt der junge Mann seine Zukunftspläne. Er ist fest überzeugt, Handwerk hat nach wie vor goldenen Boden, denn Fachkräfte sind besonders begehrt.