Stockum/Hamm. Die Pandemie hat bekanntlich die Veranstaltungsbranche hart getroffen. Schwierige Zeiten auch für den Nachwuchs der Branche, der kaum praktische Erfahrungen wie den Aufbau einer Bühne, die Bedienung eines Mischpults oder die Konzipierung einer Lichtershow lernen konnte. Eine besondere Veranstaltung in Hamm hat nun für ein großes Stück an Normalität gesorgt.
Die Auszubildenden von verschiedenen Veranstaltungsfirmen aus dem östlichen Ruhrgebiet haben eigenständig eine Konzertveranstaltung im Kurhaus in Hamm geplant und durchgeführt. Eine Woche stand ihnen die Einrichtung zur Verfügung.
„Auch in diesen Zeiten wollen wir unseren Azubis die Chance geben, die Ausbildungsinhalte zu erlernen. Diese Schulungsreihe soll den Azubis zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik und den Veranstaltungskaufleuten darüber hinaus Einblicke in weitere Bereiche liefern“, erklärt Stefan Dworzecki, Fachkraft für Veranstaltungstechnik bei der Kamener Firma Smartlite.
Bei diesem Unternehmen ist der Stockumer Moritz Bergmann seit einem knappen Jahr Auszubildender zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik. „Wegen der Pandemie ist wenig möglich gewesen. Wir haben das Programmieren daher meistens im Lager gelernt. Dazu haben wir viele Schulungen gehabt, langweilig war es also nicht“, sagt der ehemalige Schüler des Anne-Frank-Gymnasiums. Praxis-Einsätze gab es vor allen Dingen bei der Illumination von Gebäuden, beispielsweise dem Rathaus in Bergkamen.
Die praxisorientierte Schulungsreihe in Hamm bot den Azubis für Veranstaltungstechnik und den Veranstaltungskaufleuten tiefe Einblicke in die Bereiche Licht, Ton und Video. Die künftigen Kaufleute kümmerten sich um die Organisation, Bandbetreuung und Pressearbeit. Dazu sind bis Sonntag insgesamt vier Konzerte von verschiedenen Bands als Livestream produziert und ausgestrahlt worden.
„Ich habe während einer Show erstmals das große Mischpult als Licht-Operator bedient. Das war schon eine coole Erfahrung“, berichtet der 19-Jährige aus Stockum. Im Gegensatz zu normalen Konzertveranstaltungen war es im Kurhaus möglich, jedes Gewerke in Ruhe an einem Tag aufzubauen. „Wir hatten immer jemanden dabei, der Ahnung hatte, sodass es jederzeit möglich war, Fragen zu stellen. So hat sicher jeder Azubi eine Menge gelernt“, zog Bergmann ein positives Fazit.
Die von den Azubis in Szene gesetzten Konzerte sind hier zu finden.