Werne. Mehr als 500 Demonstranten haben sich am Freitagnachmittag an der Bundesstraße B54/ Ecke Bultenlandwehr wie auch am Stiegenkamp gestellt. Der Protest bezieht sich gegen das Gewerbegebiet an der Nordlippestraße. Im Rahmen des weltweiten Klimastreiks der Organisation „Fridays for Future“ wollten die Demonstranten mit dieser Aktion ein Zeichen setzten.
In Form einer Menschenkette hatten sich kleine, große, alte und junge Demonstranten und Klimaaktivisten versammelt. Jeder Teilnehmer hat ein 1,5 Meter langes Absperrband bekommen, somit war eine kontaktlose Menschenkette möglich. Auch auf Reden wurde verzichtet, es bestand Maskenpflicht. Das Ordnungsamt und die Polizei waren vor Ort, mussten aber nicht eingreifen, da sich die Teilnehmer penibel an die Corona-Schutzmaßnahmen gehalten haben.
„Ich habe das Ganze angezettelt“ , sagte Aktivist und Organisator Andreas Drohmann. Dieser war mit der Resonanz super zufrieden. „Das Interesse hier ist riesig. Ich habe noch niemanden gefunden und gesprochen, außer natürlich die Politiker vom innersten Zirkel, die das Projekt hier auf dem Schirm hatten“, betont Drohmann. Allerdings demonstrierten die Teilnehmenden teilweise auf der Fläche, die in den aktuellen Planungen der Stadt Werne für ein Gewerbegebiet überhaupt nicht zur Debatte steht.
Die Teilnehmer kamen mit selbstgemalten Plakaten und Schildern. Auch die Familie Sökeland waren als Anwohner vor Ort. Auch wenn die Kinder Lars, Luca und Laura nicht mehr in Werne wohnen, sind sie gegen das geplante Gewerbe- und/oder Industriegebiet. „Wir sind hier in der Natur aufgewachsen. Uns gefällt es nicht, dass alles zugebaut werden soll“, betont Laura Sökeland. Auch Christoph Böckenbrink ist verärgert über die Politik. „Solange Industrieflächen noch brach liegen, dürfen wir nichts Neues planen. Nein zum Flächenfraß“, sagt er und hält sein grünes Schild hoch, wo er seine Meinung aufgeschrieben hat.
Für die Organisatoren war die Menschenkette erst der Auftakt. „Wir werden weiter am Ball bleiben und weitere Aktionen vorbereiten. Natürlich muss alles coronakonform sein, das erschwert die Arbeit natürlich. Wir werden eine Bürgerinitiative anstreben. Die Resonanz ist auf jeden Fall da“, sagt Drohmann.